Wechselwirklung von Pestiziden
Durch Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt. Eine potenzielle gesundheitliche Gefährdung kann hier nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden – zumal wir auch anderen Chemikalien wie Weichmachern, Flourverbindungen und Schwermetallen ausgesetzt sind. Aus Sicht des Verbraucherschutzes sind bei Mehrfachbelastungen mit unterschiedlichen Chemikalien die derzeit geltenden EU-Grenzwerte nicht ausreichend.
Rückstände in Lebensmitteln
Lebensmittel werden in der EU jährlich stichprobenartig kontrolliert. 23 Prozent der europäischen Lebensmittel enthielten im Jahr 2022 Mehrfachrückstände mit bis zu 43 verschiedenen Pestizid-Wirkstoffen pro Lebensmittel. Das zeigt der Lebensmittelmonitoring-Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Diese Lebensmittel weisen besonders häufig Pestizid-Rückstände auf
Besonders häufig wurden Mehrfachrückstände in frischen Produkten wie Johannisbeeren, Süßkirschen, Grapefruits, Erdbeeren, Tafeltrauben, Rucola sowie in Gewürzen festgestellt. Bei der Lebensmittelüberwachung der Bundesländer wurden 2021 rund 20.000 Lebensmittel auf Pestizidrückstände analysiert. Über 60 Prozent der analysierten Proben enthielten Rückstände. Importprodukte aus Nicht-EU Staaten sind oft häufiger und höher mit Pestiziden belastet. Grund dafür sind schwächere Gesetzgebungen, weniger Kontrollen und hohe Grenzwerte für Rückstände.
Ohne Pestizide: Bio-Lebensmittel
Für eine pestizidfreie Ernährung gibt es ein einfaches Patentrezept: Kaufen Sie Bioprodukte! Im Bioanbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt. Vergleichende Tests ergeben immer wieder, dass in Bioprodukten kaum Pestizide nachweisbar sind. Auf ökologisch bewirtschafteten Feldern ist auch eine deutlich höhere Artenvielfalt zu beobachten.
Pestizideinsatz halbieren
Wir fordern von der Bundesregierung mindestens die Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide. Außerdem brauchen wir dringend besseren Schutz vor Mehrfachbelastung von Lebensmitteln.
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