Auf einer Grünbrücke konnte Luchs Palu gefahrlos die vielbefahrene B10 bei Münchweiler überqueren. Ohne Grünbrücke wäre er womöglich überfahren worden oder hätte gar nicht erst versucht, seine Wanderung über diese große Straße hinweg fortzusetzen.
Jede Grünbrücke ist jedoch nur ein Versuch, die Zerstörung von Landschaft etwas abzumildern. Die B10 zerschneidet den Pfälzerwald einmal komplett von West nach Ost; sie wurde in den vergangenen Jahren trotz Protesten nochmals stark ausgebaut. Solch eine Straße ist ein massives Hindernis! Wenn die Luchse dort die geschaffenen Grünbrücken nutzen, ist das erfreulich.
Gebannt ist die Gefahr für Luchse damit jedoch noch längst nicht: Es kann auch auf der B10 jederzeit ein Tier überfahren werden. So wie auch regelmäßig Wildkatzen auf der B10 zu Tode kommen. Allein im Jahr 2018 gab es mindestens vier Wildkatzen, die auf der B10 verunglückt sind – davon eine in direkter Nähe der von Luchs Palu genutzten Grünbrücke.
Straßen zerschneiden die Lebensräume von Wildtieren
Für uns Menschen ist Mobilität eine Selbstverständlichkeit, für wilde Tiere hierzulande keineswegs. Deutschland hat eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Straßen zerschneiden die Lebensräume von Wildtieren, sie werden zu Gefangenen auf ihren isolierten Lebensrauminseln, verletzt oder überfahren.
Über 250.000 Hirsche, Rehe und Wildschweine sterben jedes Jahr auf Deutschlands Straßen. Hinzu kommt eine unbekannt hohe Zahl anderer Wildtiere wie Füchse, Dachse, Fischotter, Amphibien, Reptilien oder Laufkäfer. Und auch Luchse kommen immer wieder auf Deutschlands Straßen ums Leben – bei solch seltenen Tieren ist jeder einzelne Verlust ein herber Rückschlag für die ganze Art.
Deswegen fordert der BUND den strikten Schutz der letzten unzerschnittenen Naturräume, die Verankerung von Biotopverbundachsen in die Raumplanung und mehr Grünbrücken. Dafür muss das Bundesprogramm Wiedervernetzung zur Förderung des Grünbrückenbaus endlich konsequent umgesetzt werden.
Mehr Informationen
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