Allein in Niedersachsen sind seit 2008 fast 230 überfahrene Wildkatzen registriert wurden, Tendenz steigend. In den vergangenen drei Jahren waren es fast 90 tote Wildkatzen.
"Die Dunkelziffer ist zudem weitaus höher als die offiziellen Zahlen, denn vielfach wird gar nicht erkannt, dass es sich um eine überfahrene Wild- und keine Hauskatze handelt. Oder die Tiere schleppen sich noch ein Stück weiter und werden gar nicht erst gefunden", so die Wildkatzenexpertin des BUND in Niedersachsen, Andrea Krug.
"Um gefahrlos von einem Waldrevier zum nächsten gelangen zu können, benötigten Wildkatzen ausreichend Deckung", erklärt die Expertin. Seit vielen Jahren fordert das BUND-Rettungsnetz Wildkatze deshalb ein bundesweites Netz an Waldverbindungen, über die die gefährdeten Tiere gefahrlos wandern und neue Lebensräume erreichen können. Dazu zählen auch bepflanzte Brücken über Autobahnen oder Bundesstraßen, die sogenannten Grünbrücken für wandernde Tiere.
Eine zuverlässige bundesweite Statistik zu den Wildunfällen mit Wildkatzen gibt es bislang nicht, nicht alle Bundesländer erfassen die Fälle systematisch. Der BUND hat in Rheinland-Pfalz ein landesweites Todfundmonitoring begonnen. Die Bevölkerung wird gebeten, Wildkatzenfunde an den BUND zu melden.
Doch eins steht schon jetzt fest: Der Straßentod stellt eine ernste Bedrohung für die Tierart da, von der in Deutschland nur rund 5.000 bis 7.000 Tiere vorkommen.
Mehr Informationen
- An diese Adresse können Sie in Rheinland-Pfalz tot aufgefundene Wildkatzen melden: wildkatzenfund(at)wildkatze-rlp.de