Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
Leuchtend gelb wie die Sonne strahlen die Blütenblätter des Scharbockskrautes am Tage und schließen sich mit Einsetzen der Dämmerung. Bevorzugt wächst es auf feuchten bis sumpfigen Waldböden. Der Name Scharbock hat einen historischen Hintergrund. Die durch Vitamin-C-Mangel ausgelöste Krankheit Skorbut wurde auch Scharbock genannt. Da die Blätter des Scharbockskrautes sehr viel Vitamin C enthalten, bereicherten sie früher den Speisezettel. Sie schützten vor Skorbut und damit vor Zahnausfall oder mitunter sogar dem Tod. In Notzeiten wurde zudem der Wurzelstock zu Mehl verarbeitet.
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Mit seinen weißen, sternförmigen Blüten verziert das Buschwindröschen den Waldboden. Bei Regen neigen sich die Blüten und sind so vor Nässe geschützt. Scheint die Sonne, öffnen sich die Blüten wieder und werden von Mücken, Fliegen und Wildbienen bestäubt. Ameisen verteilen die entstehenden Samennüsschen im Wald. Wenn sich das Blätterdach des Waldes schließt, beginnen die Blätter und Blüten des Buschwindröschens zu welken, ihre Wurzelrhizome überdauern jedoch bis zum nächsten Frühling.
Märzenbecher (Leucojum vernum)
Die weißen Blüten des Märzenbechers sind becher- oder glockenförmig. Sanft im Winde schaukelnd verströmen die Blüten einen Hauch von Veilchenduft, welcher Bienen und Tagfalter zur Bestäubung anlockt. In Auen oder feuchten Laubmischwäldern siedelt sich die Pflanze am liebsten an. Märzenbecher werden bis zu 30 Zentimeter hoch und beginnen teilweise schon im Februar zu blühen – trotz ihres Namens. Die Art gilt als gefährdet und ist laut Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Märzveilchen (Viola odorata)
Der auch als Duftveilchen bekannten Pflanze wurde einst eine Vielzahl von Heilwirkungen nachgesagt. So wurde sie gegen Sehstörungen, zur Herzkräftigung, als Hustenmittel und auch gegen Melancholie eingesetzt. Heute bereichert Veilchenöl so manches Parfum, und die kandierten Blüten sind eine dekorative Leckerei. Weltweit gibt es rund 500 Veilchenarten, darunter auch das bei uns häufige Hundsveilchen, welches für den Laien kaum vom Märzveilchen zu unterscheiden ist. Dieses wächst am häufigsten auf schattigen Wiesen, an Wald- und Grabenrändern und unter Hecken. Auch in der Mythologie hat die Pflanze ihren Platz. Laut einer Sage verfolgte der Sonnengott Helios eine wunderschöne Tochter des Gottes Atlas mit seinen Sonnenstrahlen. Diese bat Zeus um Hilfe, welcher das Mädchen in ein Veilchen verwandelte, das seither im Schatten des Waldes wächst.
Achtung!
Bitte pflücken Sie keine Frühlingsblüher für einen Blumenstrauß. Dieser würde sich nur sehr kurz halten, und den Hummelköniginnen entginge eine ihrer ersten Nahrungsquellen. Viele Pflanzen enthalten für den Menschen giftige Stoffe, so auch das Scharbockskraut. Deshalb empfehlen wir keine der beschriebenen Pflanzen zum Verzehr zu pflücken.
Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin).