Die Trauerenten-Männchen tragen ein schwarzes Prachtkleid, das Gefieder der Weibchen ist braun. Kennzeichen der Männchen ist ein gelbes oder orangefarbenes Abzeichen auf dem sonst schwarzen Schnabel mit einem Höcker an der Wurzel.
Die etwas größeren Samtenten unterscheiden sich von den Trauerenten durch weiße Flügelspiegel und einen weißen Halbmond unter den Augen. Die älteste beringte Samtente schlägt die Trauerente um glatte vier Jahre. Sie ist 21 Jahre und 5 Monate alt.
Bei Trauer- und Samtenten ist die "Saisonehe" in Mode
Trauerenten sind von Island und Großbritannien über das nördliche Eurasien bis hin nach Ostsibirien verbreitet. Samtenten sind nicht so stark auf arktische Brutgebiete beschränkt. Die Brutzeit verbringen die Enten von den Ebenen der Tundra bis ins Hochgebirge. Dort schließen sie "Saisonehen" und brüten am Seeufer im Schutz von Büschen.
Trauerentenweibchen führen ihre Küken sozusagen ententypisch in sogenannten Kindergärten zusammen. Samtentenküken sind dagegen schon früh auf sich gestellt. Da sie aber spät flügge werden, ist die Jungvogelsterblichkeit bei dieser Art hoch.
Beide Arten ziehen im Winter und Sommer häufig durch Mitteleuropa. Sowohl auf der Nord- als auch auf der Ostsee rasten Trauerenten gemeinsam mit den Samtenten und bilden dort gemischte und benachbarte Trupps.
Besonders große Bestände der Trauerente finden sich an der schleswig-holsteinischen Westküste, in der Kieler Bucht und in der Pommerschen Bucht. Samtenten bevorzugen zwar Rastgebiete in der Ostsee, kommen aber auch in der Nordsee vor. Die Enten tauchen dort in dichten Gruppen nach Muscheln, die sie vom Meeresboden holen.
Fischerei und Schiffsverkehr bedrohen die Enten
Am Strand rastende Trauer- oder Samtenten sind meistens durch Krankheit oder Verölung geschwächt. Öl auf der Meeresoberfläche wird für die Vögel sehr oft zur Todesfalle. Eine weitere Gefahr sind Stellnetze. Da die Enten diese nicht sehen können, verfangen sie sich beim Tauchen in den Netzen und ertrinken. Besonders groß ist diese Bedrohung in der Ostsee. Dort findet eine intensive Stellnetzfischerei in Gebieten statt, in denen die Enten rasten und tauchen.
Die schreckhaften Trauer- und Samtenten haben zudem eine Fluchtdistanz von über einem Kilometer. Ein zehn Knoten schnelles Fahrzeug kann so in nur einer Stunde eine "vogelfreie" Schneise von 40 Quadratkilometern schaffen. Dies ist besonders problematisch, wenn die Tiere während der Mauser zeitweise flugunfähig sind. Doch auch Nahrungskonkurrenz durch Muschelfischerei, Sand- und Kiesabbau und die Bejagung in einigen Hoheitsgebieten gefährden die Enten.
Die Bestände der Trauerente gelten noch als gesichert. Die Samtentenbestände nehmen dagegen bereits ab. Für den Schutz der Meerenten fordert der BUND daher, echte, störungsfreie Rastgebiete zu schaffen und europäische Vogelschutzgebiete, wie die "Östliche Deutsche Bucht" in der Nordsee und die "Pommersche Bucht" in der Ostsee zu akzeptieren. Dort sind ein Fahrverbot und das mindestens saisonale Verbot der Stellnetzfischerei einzuhalten. Nur so kann ein negativer Bestandstrend verhindert oder beendet werden.