Dass das Seepferdchen ein Fisch ist, sieht man ihm nicht an: Seine Flossen sind fast ganz zurückgebildet, sein zusammengedrückter Körper ist durch einen Hautknochen-Panzer geschützt und es schwebt aufrecht im Wasser. Kaum ein Raubfisch erkennt die merkwürdigen, oft zwischen Pflanzen schwebenden und farblich angepassten Seepferdchen als Beute.
Fischerei und schwindende Lebensräume gefährden das Seepferdchen
Gefährlich für die bizarren Tiere ist dagegen der Mensch. Die Seepferdchenbestände schwinden. Das liegt vor allem an der massiven Zerstörung der Seegraswiesen vor den Küsten, aber auch an der Befischung der Meere. Seepferdchen landen oft als Beifang in den Netzen.
Hinzu kommt vor allem in China und Südostasien der traditionelle Glaube an eine medizinische Wunderwirkung, dem etwa 30 Millionen Tiere pro Jahr zum Opfer fallen. Auch die Entnahme aus dem Meer für Aquarien sowie ihr hoher Wert als Touristensouvenirs dezimieren die Bestände.
Der Schutz der Tiere muss besser umgesetz werden
Seepferdchen sind seit Mitte 2012 im Rahmen von OSPAR, einem völkerrechtlichen Vertrag zum Schutz der Nordsee und des Nordostatlantiks, geschützt. Das Ziel ist es, eine Überfischung bei uns gar nicht erst Realität werden zu lassen.
Allerdings sind viel zu wenig Schutzgebiete mit Seegrasbeständen ausgewiesen, um diese Küstenbereiche nachhaltig vor den Menschen zu schützen. Der BUND ist über seine Dachorganisation Seas at Risk bei OSPAR als Beobachter vertreten und setzt sich für den verbesserten Schutz der Meere ein. Die wertvollen Lebensräume für Tiere und Pflanzen müssen erhalten bleiben, weniger Verschmutzung und Überdüngung sollen die Meere belasten.
Seepferdchen leben übrigens in den warmen Meeren der Welt. Nur zwei Arten, das kurzschnäuzige und das langschnäuzige Seepferdchen, kommen im Mittelmeer, im Schwarzen Meer und im östlichen Atlantik vor. In der Nordsee sind sie relativ selten zu finden.