Mähroboter sind eine tödliche Gefahr für Igel.
(Bild: Klaus Riesner/flickr.com/CC BY-NC 2.0)
Warum sind Mähroboter gefährlich für Igel?
Igel sind Mährobotern hilflos ausgeliefert, denn Igel sind keine Fluchttiere. Bei Gefahr stellen sie zwar ihr Stachelkleid auf, doch das schützt sie nicht gegen die scharfen und schnell rotierenden Klingen der Mähroboter. Die Verletzungen sind oft tödlich für Igel. Igel gelten im Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützt. Das heißt, sie dürfen weder gefangen, verletzt oder getötet werden.
Wann Mähroboter besonders gefährlich sind
Gesunde Igel sind nur in der Dämmerung oder Dunkelheit unterwegs. Die nachtaktiven Tiere sind dann auf der Suche nach Nahrung. Viele Gärtner*innen lassen ihre Mähroboter aber vor allem am späten Abend oder nachts laufen, wenn sie selbst den Garten nicht mehr nutzen. Das ist für Igel besonders gefährlich. Doch auch wenn Sie den Mähroboter ausschließlich bei Tageslicht fahren lassen, kann das für Igel tödlich sein. Kranke Igel oder Igel-Säuglinge ohne Igeleltern sind auch tagsüber unterwegs. Wie Sie kranke Igel erkennen und was Sie tun sollten, wenn Sie einen kranken Igel finden, lesen Sie hier.
Nachtfahrverbot für Mähroboter: In diesen Städten gilt es
Um Igel zu schützen, verhängen immer mehr Städte und Kommunen ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Die Stadt Köln und die brandenburgische Gemeinde Nuthetal waren im Jahr 2024 Vorreiter in Sachen Verbot. Inzwischen gilt ein Nachtfahrverbot für Mähroboter unter anderem in Bayreuth, Chemnitz, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Göttingen, Herne, Hildesheim, Landkreis Lüchow-Dannenberg, Leipzig und Mainz (die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Die Verbote gelten meist im Zeitraum ab 30 Minuten vor Sonnenuntergang bis 30 Minuten nach Sonnenaufgang. Im bayrischen Landtag macht sich zur Zeit die Grünen-Fraktion für ein landesweites Mähroboter-Verbot stark. In vielen anderen Kreisen und Städten in Deutschland gibt es Anträge für Mähroboter-Verbote.
Mähroboter schaden auch Biodiversität
Doch Mähroboter sind nicht nur für Igel schädlich. Sie mähen schlicht alles weg, was auf dem Rasen blüht – und vernichten damit Nahrungsangebot für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Insekten. Wenn es weniger Insekten gibt, haben auch Igel weniger Futter. Sie weichen dann auf Schnecken aus. Das Problem: Schnecken übertragen häufig Parasiten auf Igel, die davon krank werden oder sogar sterben können. Wer Igel schützen möchte, verzichtet deswegen besser ganz auf Mähroboter.
Garten für Igel gestalten: Die sechs wichtigsten Tipps
Sie möchten Igel in ihrem Garten Nahrung und Lebensraum bieten? Das sind die sechs wichtigsten Tipps:
1. Pflanzen Sie einheimische Stauden und Gehölze.
Die sind Lebensgrundlage für einheimische Insekten. Igel sind Insektenfresser und darauf angewiesen, dass es genug gibt.
2. Verzichten Sie auf Pestizide und andere Chemikalien
Chemische "Pflanzenschutzmittel" und Schneckenkorn sind Gift für Igel. Fressen Igel Insekten, die damit in Berührung gekommen sind, können sie Schaden nehmen.
3. Lassen Sie Laub, Äste und Gestrüpp unter Hecken oder in Haufen liegen.
All das ist Material, mit dem Igel ihre Nester vor Kälte schützen. Während des Winterschlafs wickeln sie sich darin ein. Tagsüber suchen Igel auch in Hecken, Steinhaufen oder im Kompost nach Schutz.
4. Schaffen Sie Durchgänge in die Nachbargärten.
Igel durchstreifen auf der Suche nach Nahrung große Gebiete.
5. Verzichten Sie auf Mähroboter und häufiges Mähen.
Mähen Sie einzelne Ecken gar nicht. Nicht gemähte Wiesenstücke sind Rückzugsorte für Igel und Insekten.
6. Entscheiden Sie sich für einen Kräuterrasen statt dem herkömmlichen Nutzrasen.
Ein Kräuterrasen muss nicht gedüngt und gegossen werden, ist pflegeleichter, wird seltener gemäht und bietet Lebensraum und Nahrungsangebot für Insekten. Lesen Sie hier, wie Sie einen Kräuterrasen anlegen.
Was Sie sonst noch für Igel tun können
Erzählen Sie Ihren Gartennachbar*innen, wie gefährlich Mähroboter für Igel sind. Wenn in Ihrer Kommune oder Stadt noch kein Nachtfahrverbot für Mähroboter gilt oder Sie es nicht wissen, fragen Sie nach ob ein solches gilt oder geplant ist.