Solarpaket: Balkon-Solaranlagen einfacher nutzen

17. August 2023 | Energiewende, Klimawandel, Nachhaltigkeit

Selbst Strom erzeugen – das soll künftig einfacher werden. Am Mittwoch (16.8.) hat das Kabinett das Solarpaket beschlossen. Diese Vereinfachungen bringt die Gesetzesreform für Balkonkraftwerke.

Solaranlage auf einem Balkon Die Nutzung von Solaranlagen auf dem Balkon wird künftig noch einfacher.  (Franz Bachinger)

Wenn das Gesetz in Kraft tritt, ist keine Anmeldung mehr beim Stromversorger nötig. Auch die Registrierung im Marktstammdatenregister soll einfacher werden. Eine einfache Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur reicht dann aus. Außerdem dürfen Balkonkraftwerke künftig eine Leistung von 800 Watt haben statt wie bisher 600 Watt. Schuko-Stecker sind als Standard zugelassen. Das Gesetz muss noch im Bundestag debattiert werden und soll ab 2024 in Kraft treten.

Durch Solaranlage Geld sparen

Wenn die Solaranlage mehr Strom produziert als im Haushalt verbraucht wird, wird der Strom ins Netz eingespeist. Die Stromzähler drehen sich dann einfach rückwärts und die eingespeiste Strommenge wird mit dem Stromkosten-Abschlag verrechnet. Ein Standard-Photovoltaikanlage mit 380 Watt, platziert in Südausrichtung ohne Schatten, produziert ungefähr 280 kWh im Jahr. Soviel verbrauchen in etwa der Kühlschrank und die Waschmaschine in einem 2-Personen Haushalt pro Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh können so bis zu 84 Euro gespart werden. Eine Balkon-Solaranlage kostet im Schnitt zwischen 400-500 Euro. Viele Bundesländern bezuschussen den Kauf der Anlagen; in Berlin beispielsweise mit bis zu 500 Euro.

Teil der Energiewende sein

Durch Balkonkraftwerke können Bürger*innen ganz direkt Teil der Energiewende sein und selbst Ökostrom produzieren. Damit die Energiewende jedoch gelingt, sollten Bürger*innen auch im größeren Rahmen partizipieren können. Für Energy Sharing – das gemeinsame Produzieren, Teilen und Verbrauchen von Strom als Erneuerbare-Energien-Gemeinschaft – müssen nun endlich die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden. In Ländern wie Österreich oder Italien ist Energy Sharing bereits möglich.

Solarstandard für Neu- und Umbau

Außerdem darf kein Dach mehr verschenkt werden. Mit einem Solarstandard bei Neu- und Umbau wird das volle Potenzial bereits versiegelter Flächen ausgenutzt. Das ist naturverträglich und mindert Flächenkonkurrenzen. Beim Ausbau von Freiflächensolaranlagen brauchen wir verbindliche Naturschutzkriterien. So geht Energiewende und Naturschutz Hand in Hand.

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