Immer mehr Unternehmen und private Haushalte in Deutschland nutzen Sonnenenergie zur Stromerzeugung. Im März waren auf Dächern und Grundstücken 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 58.400 Megawatt installiert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Damit habe die Zahl der Anlagen zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent zugenommen. Die installierte Leistung sei um 9,7 Prozent gestiegen.
Mit diesen Photovoltaikanlagen konnten im ersten Quartal dieses Jahres rund 8,8 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie ins Netz eingespeist werden und damit gut ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil von Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland lag in den ersten drei Monaten allerdings nur bei 6,3 Prozent.
Wichtiger Schritt für die Energiewende
Solaranlagen auf bereits versiegelten Flächen wie Dächern, Fassaden oder auch Parkplätzen bergen ein enormes Potential. Das wurde bisher allerdings unzureichend ausgeschöpft. Zwischenzeitlich wurde der Ausbau mit bürokratischen Hürden wie dem Zubaudeckel sogar verhindert.
Im Januar 2018, als die Wiesbadener Statistiker*innen die Zahlen erstmalig erhoben, waren in Deutschland gut 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von 42.300 Megawatt installiert. Die ins Netz eingespeiste Menge Solarstrom war im ersten Quartal 2018 mit 5,4 Milliarden Kilowattstunden um fast zwei Drittel niedriger.
Bundesregierung muss Ausbau weiter erleichtern und vorantreiben
Die ansteigenden Zahlen sind unter anderem dadurch zu erklären, dass einige bürokratische Hürden inzwischen weggefallen sind. Die installierte Leistung müsste jedoch doppelt so hoch sein wie jetzt, um die selbstgesteckten Ziele im Energiesektor zu erreichen. Davon sind wir also noch weit entfernt.
Die Bundesregierung muss dafür eine breitenwirksame, gesetzliche und technologieoffene Solarenergiepflicht einführen. Das heißt, dass auf geeigneten Dachflächen, Fassadenflächen und andere geeignete versiegelte Flächen bei Neubau, Umbau und Sanierung eine entsprechende Anlage auf dem Dach Pflicht sein muss. Die Bundesregierung hat diesbezüglich noch nichts vorgelegt und muss dies dringend nachholen, damit die Energiewende nicht erneut ins Stocken gerät.