Lucky gehörte zu den ersten drei Luchsen, die 2016 im Pfälzerwald freigelassen wurden. Er war Vater der ersten dort in Freiheit geborenen Luchse. Zu lokaler Bekanntheit brachte er es unter anderem dadurch, dass er kürzlich ein Luchsweibchen in ihrem Gehege im Wildpark Kaiserslautern besuchte.
Nun wurde ihm zum Verhängnis, dass er bei der Jagd auf ein Reh eine Straße überquerte, beide Tiere wurden von einem Auto erfasst und kamen um.
Der Fahrer des Unfallautos blieb glücklicherweise unverletzt. Schon kurz nach dem Unfall erreichten den BUND Anfragen von aufmerksamen Bürger*innen zum Tod des Tieres. Ein klares Signal dafür, dass sich die Menschen zunehmend für das Schicksal geschützter Tiere und das der Luchse im Pfälzerwald im Speziellen interessieren.
Straßen zerschneiden Lebensräume des Luchses
Der tragische Unfall zeigt in aller Deutlichkeit, wie stark unsere heimischen Wildtiere unter der Zerschneidung unserer Lebensräume durch Straßen leiden. Bei so seltenen Arten wie dem Luchs wirkt sich jeder Verlust besonders stark aus. Der BUND fordert daher den strikten Schutz der letzten unzerschnittenen Naturräume, die Verankerung von Biotopverbundachsen in die Raumplanung und mehr Grünbrücken. Dafür muss das Bundesprogramm Wiedervernetzung zur Förderung des Grünbrückenbaus endlich konsequent umgesetzt werden.
Luchse gibt es bisher hauptsächlich im Harz und Bayerischen Wald, die Vorkommen sind stark voneinander isoliert. Wenige Einzeltiere streifen auch durch Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen. Der Straßenverkehr ist die größte Bedrohung von Luchsen, gefolgt von illegalen Tötungen und Krankheiten. Lucky gehörte zu einem EU-Life-Projekt, in dessen Rahmen bisher 16 Luchse in die Region Pfälzerwald umgesiedelt wurden. Vier weitere sollen noch folgen. Der BUND ist Partner des Wiederansiedlungsprojekts.