Apps gegen das Insektensterben

07. Juni 2024 | Wildbienen, Umweltgifte, Naturschutz

Der Klimawandel, intensive Landwirtschaft und Flächenversiegelung beschleunigen das Insektensterben. Mit der neuen „BUND Insekten Kosmos“-App für Insektenbestimmung können Sie die faszinierende Welt der Insekten entdecken und zu ihrem Schutz beitragen.

Erdhummel auf Blüte. Foto: S. Mösch / naturimdetail.de Die Erdhummel ist eine der häufigsten Hummelarten in Deutschland.  (S. Mösch / naturimdetail.de)

Bestimmungshilfe für Insekten  

Wer in der Natur unterwegs ist, entdeckt hin und wieder mal ein Insekt am Wegesrand und wundert sich vielleicht, um welches Tier es sich handelt. Mit der „BUND Insekten Kosmos“-App des BUND Niedersachsen können Sie jetzt Insekten ganz einfach bestimmen. Durch Fotoerkennung oder einen manuellen Bestimmungsschlüssel können Sie viele nützliche Informationen von bis zu 2000 Insekten erhalten. Zusätzlich können die Nutzer*innen den Fundort dokumentieren und helfen so beim Schutz der Tiere. Ausführlichen Artenportraits ergänzen die präzisen Darstellungen und bieten Informationen über das Erscheinungsbild, die Verbreitung und Ökologie der facettenreichen und bunten Insektenwelt. Beobachtungen, wie beispielsweise der Fundort, können in unterschiedlichen Listen dokumentiert werden. So lassen sich die Funde nachverfolgen und archivieren.

Kostenlose und Bezahlversion der Insekten-App

Die App gibt es für  iOS- und Android-Betriebssysteme kostenfrei. Eine erweitertet Bezahl-Variante kostet im Jahresabo 24,99 Euro, im Monatsabo 4,99 Euro. Mit der kostenfreien Variante können sie 2.000 Insektenarten bestimmen und 500 Arten im Portrait einsehen, inklusive umfangreicher Texte zu Aussehen, Verbreitung und Ökologie der Art. Außerdem bietet die kostenlose Version Bestimmungstafeln und einen intuitiven Bestimmungsschlüssel. Beobachtungen können Sie speichern und den Fundort auf einer Karte vermerken.

Vergleichsfunktion für ähnliche Arten

Es gibt auch eine Vergleichsfunktion für ähnliche Arten. Sie können nach Arten, Gattungen, Familien, Ordnungen und Synonymen suchen. Mit der Bezahlversion wird ihr hochgeladenes Foto mit der neuesten KI-Technologie (künstliche Intelligenz) ausgewertet. Die KI erkennt auch Raupen und Larven. Insgesamt gibt es 7.000 Fotos und Zeichnungen von Insekten. 

Hummeln: Wichtige Bestäuber

Vom Insektensterben sind auch Hummeln betroffen. Rund die Hälfte der 41 in Deutschland bekannten Arten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Dabei zählen Hummeln zu den wichtigsten Bestäubern weltweit. Durch die Bestäubung von Obst und Gemüse leisten sie einen entscheidenden Beitrag für unsere Ernährungssicherheit. Das Verschwinden von Hummeln, besonders in Folge der Klimakrise, kann in einigen Gebieten die gesamte Nahrungskette erheblich beeinflussen. 

Hummel-Challenge: Zum Schutz der Insekten beitragen

Der BUND Naturschutz in Bayern und das Thünen-Institut starten deswegen die Hummel-Challenge. Vom 20. Juni bis zum 3. Juli können alle aktiv mithelfen, die Vielfalt und Verbreitung der Hummeln in Deutschland zu entdecken und zu dokumentieren. Um Insektenforscher*in zu werden, können Sie einfach die kostenlose App ObsIdentify herunterladen (iOS-Betriebssytem/ Android-Betriebssystem). Nachdem Sie einen Benutzeraccount erstellt haben, können Sie in der Natur so viele verschiedene Hummelarten wie möglich fotografieren und sie in die App hochladen. Eine künstliche Intelligenz (KI) bestimmt dann die Hummeln anhand Ihrer Fotos. Die Daten werden zusätzlich von Hummel-Expert*innen überprüft. Alternativ können die Hummel-Fotos auch über die Plattform Observation.org hochgeladen werden.

Daten helfen beim Hummel-Schutz

Je mehr Menschen teilnehmen und ihre Beobachtungen melden, umso mehr kann über den Hummelbestand in Erfahrung gebracht werden. Durch die Auswertung der gesammelten Daten werden wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Auf dieser Basis können dann konkrete Schutzmaßnahmen für die wichtigen Bestäuber umgesetzt werden.

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