So gelingt der schmetterlingsfreundliche Garten

15. März 2024 | Schmetterlinge, Umweltgifte, Naturschutz, Lebensräume

Ein kleiner Feuerfalter bedient sich am Flachblatt-Mannstreu.  (Kilian Müller)

Schmetterlinge bringen bunte Schönheit in den Garten. Zarte Flügel schwirren lautlos von Blüte zu Blüte, zitronengelbe Farbtupfer flirren über einem Meer von Lila. Das ist auch im eigenen Garten möglich.

Es ist gar nicht so schwer, den eigenen Garten zum Schmetterlingsparadies zu machen. Auch kleine Flächen können schnell attraktiv für bunte Falter werden. Das ist nicht nur für uns Menschen schön, sondern fördert auch die Artenvielfalt und bietet bedrohten Tieren einen wertvollen Lebensraum.

So wird Ihr Garten zum Schmetterlingsparadies 

Wenn wir an Schmetterlinge denken, haben wir meist grazile Falter vor Augen. Das ist jedoch nur der letzte Abschnitt im Leben eines Falters. Es beginnt als Ei, aus dem Raupen schlüpfen, die sich dann in sogenannte „Puppen“ verwandeln. Daraus geht der fliegende Falter hervor.

Um Schmetterlingen einen nachhaltigen Lebensraum zu bieten, sollten alle Etappen der Entwicklung berücksichtigt werden. Das betrifft vor allem die Auswahl der richtigen Pflanzen im Garten. Schmetterlinge legen ihre Eier nur an solchen Pflanzen ab, die ihren Raupen als Futterpflanzen dienen.

Die richtige Pflanze macht den Unterschied

Die nimmersatten Raupen brauchen eine Menge Energie, um sich in einen Falter zu verwandeln. Der erwachsene Falter hingegen benötigt nektarreiche Blüten, die er mit seinem langen Saugrüssel ansteuert.

Viele Schmetterlinge sind wählerisch, was ihre Pflanzenkost angeht. Wenn Sie dauerhaft eine bestimmte Schmetterlingsart in Ihrem Garten ansiedeln möchten, sollten Sie die passenden Pflanzen für deren gesamten Lebenszyklus wählen. Thymian, Brombeeren, Fetthenne, aber auch Brennnessel und Löwenzahn sind Schmetterlingsmagneten. Gerade Brennnesseln sind beliebte Fraßpflanzen für viele Raupen, zum Beispiel vom Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs oder Admiral. Wer Brennnesseln im Garten zulässt, wird auch Schmetterlinge anlocken.

Tops und Flops in der Gartenarbeit

Wilde Ecken mit Wildkräutern oder eine Kräuterspirale sind nicht nur eine Augenweide und schmecken im Salat. Sie liefern auch ein reiches Nahrungsbuffet für Schmetterlinge. Blühende Küchenkräuter wie Thymian und Zitronenmelisse werden gerne von Faltern angeflogen.

Wichtige Nektarpflanzen, die zusätzlich zu den Futterpflanzen der Raupen im naturnahen Garten zu finden sein sollten, sind Phlox, Blutweiderich, Disteln, Natternkopf, Dost, Klee und Witwenblumen.

Ohne Raupen gibt es keine bunten Falter! Seien Sie nachsichtig mit den Raupen im Garten und lassen Sie sie leben. Für eine nachhaltige Ansiedlung von Schmetterlingen braucht es deshalb neben blühenden Nektarpflanzen auch Futterpflanzen für Raupen. Ein absolutes No-Go ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden bei der Gartenarbeit. Pestizide schaden vielen Insekten und anderen Tierarten, nicht nur Schmetterlingen.

Auch im Winter Schmetterlingen helfen

Generell gilt es für den naturnahen Schmetterlingsgarten auf Kunstdünger und torfhaltige Erde zu verzichten. Verwenden Sie am besten eigenen Kompost, um Ihre Erde anzureichern. Und wer heimische Wildpflanzen zulässt oder aus regionalen (Bio-)Samenmischungen bezieht, minimiert den Eintrag von Pestiziden im Garten.

Lassen Sie Pflanzenstängel im Winter einfach stehen. Einige Schmetterlingsarten nutzen abgestorbene Blütenstängel zur Überwinterung. Auch Laub auf den Beeten bietet Überwinterungsquartiere für Insekten. Deshalb sollten Beete erst im Frühjahr abgeräumt werden, wenn der Neuaustrieb beginnt. Stängel können gern bis in den Mai hinein stehen bleiben.

Wenn Sie im Winter einen Falter bei sich in der Wohnung entdecken, können Sie mit einer Schachtel aushelfen.

Welche Pflanzen Schmetterlinge bevorzugen

  • Admiral
    Futterpflanzen für Raupen: Brennnessel
    Nektarpflanzen für Falter: Sonnenröschen, Phlox, Thymian, Wasserdost, Sal-Weide
  • Großer Feuerfalter
    Futterpflanzen für Raupen: Ampferarten wie Kleiner Sauerampfer und Wiesen-Sauerampfer
    Nektarpflanzen für Falter: Thymian, Margerite, Heidekraut, Dost, Wasserdost, Glocken-Heide
  • Schwalbenschwanz
    Futterpflanzen für Raupen: Wilde Möhre, Dill, Fenchel, Gartenmöhren, Pastinak
    Nektarpflanzen für Falter: Klee, Luzerne, Wiesen-Witwenblume, Skabiose, Flockenblume, Distel
  • Aurorafalter
    Futterpflanzen für Raupen: Knoblauchsrauke, Wiesenschaumkraut, Silberblatt und Nachtviole
    Nektarpflanzen für Falter: Raps, Knoblauchsrauke, Pfeilkresse, Taubnessel, Löwenzahn, Wiesenschaumkraut, Günsel, Ehrenpreis
  • Hauhechel-Bläuling
    Futterpflanzen für Raupen: Verschiedene Kleearten, Luzerne, Bunte Kronwicke und Kriechender Hauhechel
    Nektarpflanzen für Falter: Gemeiner Hornklee, Luzerne und Weißklee
  • Tagpfauenauge
    Futterpflanzen für Raupen: Brennnessel
    Nektarpflanzen: Flockenblume, Skabiose, Disteln, Dost, Klee, Luzerne, Fetthenne

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