Unsere Lurche sind bedroht
Besonders schlecht steht es um die Rotbauchunke, die im Nordwesten Deutschlands schon seit Anfang der 80er Jahre vom Aussterben bedroht ist. Auch die letzten großen Bestände in Brandenburg und Mecklenburg verschwinden langsam.
Für Gelbbauchunke und Knoblauchkröte wird es ebenfalls eng. Die Tiere laichen bevorzugt an sonnenexponierten Kleingewässern. Ihre Lebensräume werden durch intensive Nutzung der umliegenden Äcker und Bauvorhaben wie Gewerbegebiete und Straßen zunehmend bedroht.
Die Gefährdung einiger Lurcharten kann regional sehr unterschiedlich sein. So ist z.B. der Moorfrosch im Süden und Westen der Republik fast überall akut im Bestand gefährdet, während er im Nordosten an vielen Stellen noch sehr häufig vorkommt.
Rote Liste der Amphibien in Deutschland – eine Übersicht
- Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht): keine
- Kategorie 2 (stark gefährdet): Rotbauchunke, Gelbbauchunke
- Kategorie 3 (gefährdet): Geburtshelferkröte, Wechselkröte, Laubfrosch, Knoblauchkröte, Moorfrosch
- R (extrem selten, Arten mit geographischer Restriktion): keine
- G (Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt): Kleiner Wasserfrosch
- V (Vorwarnliste): Kammmolch, Kreuzkröte
Der Springfrosch ist als ungefährdet eingestuft worden.
Keine Verbesserung eingetreten
Gegenüber der Roten Liste aus dem Jahr 1998 ist es mit der neuen Roten Liste 2009 bei vielen Arten zu einer Einstufung in eine niedrigere Gefährdungsstufe gekommen.
Der Grund liegt bei der Anwendung eines weiterentwickelten Kriteriensystems, das aufgrund der anderen Gewichtung (des stärkeren Gewichts der aktuellen Bestandssituation) tendenziell zu einer Herabstufung der Arten in der Gefährdungskategorie führte.
Das bedeutet auf keinen Fall, dass sich die allgemeine Gefährdungssituation der Amphibien verbessert hat. Bei keiner Lurchart hat in den letzten Jahren eine Zunahme der Bestandsgröße stattgefunden und es gehören immer noch 40 Prozent zu den gefährdeten bzw. stark gefährdeten Arten.