Eine Katze, die schwimmt? – Die Wildkatze braucht naturnahe Gewässer!

24. Juli 2025 | Wildkatze, Naturschutz, Flüsse & Gewässer

Anders als ihre Verwandte, die Hauskatze, meidet die Wildkatze das Wasser nicht, sondern sucht es gezielt auf. Sie gilt sogar als gute Schwimmerin. Denn Bäche und Seen bieten der scheuen Waldbewohnerin gleich mehrere Vorteile und sind für ihren Lebensraum unverzichtbar.

Zwei Wildkatzen laufen an einem Bach entlang. Entlang von Bächen kann die Wildkatze wandern. Dort findet sie auch ihre Lieblingsspeise.  (ViktorCap / via canva.com)

Warum die Wildkatze Gewässer braucht

Entlang von naturnahen Ufern fühlt sich die Wildkatze besonders wohl. Kein Wunder: Hier findet sie nicht nur Deckung, sondern auch Nahrung. Ihre Hauptbeute, die Schermäuse, leben gern in der Nähe von Wasser. Die Tiere werden bis zu 22 Zentimeter lang und umgangssprachlich auch „Wasserratten“ oder auch „Wühlmäuse“ genannt. Auch Fische oder Weichtiere landen gelegentlich auf dem Speiseplan der Wildkatze.

Gewässer bieten Schutz und Orientierung

Die Wildkatze nutzt Fließgewässer auch als natürliche Wanderkorridore. Wenn das Ufer naturnah, strukturreich und unbebaut ist, kann die Wildkatze entlang von Bächen und Flüssen in ursprüngliche Lebensräume wieder zurückkehren. Ein intakter, verwilderter Bachlauf mit alten Bäumen, Totholz und dichter Vegetation wird so zur grünen Brücke durch die Landschaft.

Auch kleine Stillgewässer wie Teiche und Tümpel sind für Wildkatzen und viele andere Arten von großer Bedeutung. Sie speichern Wasser in der Landschaft, dienen als Tränke und tragen zur Stabilität des gesamten Ökosystems bei, insbesondere in trockenen Zeiten.

Mehr Teiche für Wildkatzen

Deshalb setzt sich der BUND im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, gemeinsam mit Partner*innen vor Ort auch für den Schutz und die Wiederherstellung solcher Gewässerstrukturen ein. In Thüringen pflanzten wir in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Sonneberg Laubbäume, Wildobst und Sträucher und legten einen naturnahen Teich an.

Auch in Bayern konnten wir schon mehrere Kleingewässer in der Gemeinde Grafenau fördern. Hier verbesserten wir bestehende Senken, flachten Ufer ab und richteten Feuchtbereiche mit Uferhochstauden ein. All diese Gewässerbereiche dienen künftig als Lebensraum, Wasserspeicher und Rückzugsort, für die Wildkatze und eine ihrer Leibspeisen: Schermäuse.

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