Von Tobias Quast und Hartmut Hoffmann, Sprecher des AK Abfall und Rohstoffe des BUND
Das Portal des Berliner Landesverbands des BUND ist einfach anzuwenden: Es brauchen nur die verschiedenen Sachkategorien (etwa Kleidung, Spielzeug oder Möbel) ausgewählt und die Postleitzahl angegeben werden – und schon zeigt die ReMap Adressen zum Weitergeben, Austauschen oder Reparieren dieser Gegenstände an.
Insgesamt sind inzwischen fast 200 Initiativen in der Berliner Abfallvermeidungsszene aktiv. Wer einen Abgabeort in der Nähe suchen möchte, kann mit der ReMap nun ganz einfach die richtige Initiative um die Ecke finden, und zwar über www.remap-berlin.de.
Darüber hinaus beinhaltet die Online-Karte auch aktuelle Veranstaltungen zum Thema Wegwerf-Alternativen in Berlin. Ob Flohmarkt, Kleidertauschparty, Tauschbörse oder Sperrgutmarkt: Die nächsten Termine sind jeweils in der ReMap zu finden. Ein Blog versorgt die Nutzer*innen zudem mit weiteren Infos und Hintergrundmaterialien rund um die Initiativen und über das Konzept von "Zero Waste", also die optimale Verringerung der Restmüllmenge, die am Schluss noch entsorgt werden muss.
Die Zivilgesellschaft ist aktiv – wo bleibt die Politik?
Jetzt geht es erstmal darum, die Karte in der Stadt Berlin zu verbreiten. Die Berater*innen der BUND-Projekte "Berliner Abfallcheck" und "Berliner Energiecheck" haben sie deshalb bereits im Gepäck; und auch auf Infoständen quer in Berlin wird sie unter die Leute gebracht. Auch die Vernetzung mit Initiativen wie Fairleihen oder Material Mafia, die seit Jahren gegen die großen Abfallberge vorgehen, soll die ReMap verbessern.
Das starke ehrenamtliche Engagement in der Abfallvermeidung zeigt, wie dieses Thema immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnt. Der BUND Berlin fordert den Berliner Senat daher auf, einen Förderfonds "Zero Waste" einzurichten, aus dem derartige Initiativen dauerhaft und nachhaltig finanziert werden können.