BUND: Bundesrat muss Wasserschutzgebiete weiter schützen

11. Juni 2024 | Flüsse & Gewässer, Landwirtschaft, Umweltgifte

Der Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz und der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit des Bundesrates empfehlen der Länderkammer für die Sitzung am kommenden Freitag eine Streichung der bestehenden Glyphosat-Restriktionen in Wasserschutzgebieten. Die Initiative erfolgt hauptsächlich auf Betreiben der Landesregierungen in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Am 14. Juni wird der Bundesrat über die sogenannte Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung abstimmen. Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kommentiert:

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

„Der BUND fordert die Bundesländer auf, jede weitere Verwässerung gültiger Glyphosat-Verbote zu stoppen. Das Gegenteil ist nötig: Um die europäischen und nationalen Pestizid-Reduktionsziele von 50 Prozent bis 2030 zu erreichen, sind strengere Regelungen für den Einsatz von Glyphosat notwendig. 

Besonders enttäuschend ist, dass der Baden-Württembergische CDU-Agrarminister Peter Hauk sich innerhalb der grün-schwarzen Landesregierung für den ungehinderten Glyphosateinsatz in Wasserschutzgebieten einsetzt. Wasser ist ein wertvolles Gut, das dringend besser vor Pestizideintrag geschützt werden muss. Klar ist: Wird die Pflanzenschutzverordnung aufgeweicht, steigt der Glyphosateinsatz in Deutschland und auch die in Baden-Württemberg vereinbarten Pestizid-Reduktionsziele wären unerreichbar.

Statt Wasser und Artenvielfalt zu gefährden, sollte sich der Bundesrat dafür einsetzen, dass Winzer*innen und Landwirt*innen bei der Umstellung vom Pestizideinsatz hin zu mechanischen Alternativen unterstützt werden. Auch die Mehrheit der Bevölkerung fordert einen Ausstieg aus der Nutzung von Glyphosat.“

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  • Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Tel.: +49 3027586-547;
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