
Bislang war es eine bloße Behauptung, dass neue Stromnetze dem Ausbau der erneuerbaren Energien dienen. Im Sommer 2011 wurde das Verfahren der Stromnetzplanung neu geregelt. Mehr Transparenz und Beteiligung der Öffentlichkeit waren die erklärten Ziele.
Der von den Übertragungsnetzbetreibern angegebene Netzausbaubedarf geht aus Sicht des BUND weit über die Anforderungen der Energiewende hinaus. Die Planungen sind viel zu sehr auf einen starken Ausbau von Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee ausgelegt. Ein Ausbau der Windenergie an Land, gerade in Süddeutschland, wird nicht ausreichend berücksichtigt. Gleichzeitig dient der vorgeschlagene Netzausbau eben nicht nur wie behauptet dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern auch dem europäischen Stromhandel und der höheren Auslastung klimaschädlicher Kohlekraftwerke. Viele Flexibilisierungsmöglichkeiten, die den Ausbaubedarf reduzieren könnten, bleiben hingegen unberücksichtigt.
Braucht die Energiewende Speicher?
Der Ausbau von Speichern wird in Zukunft wichtig sein, um Stromüberschüsse in großem Umfang für jene Zeiten zu speichern, in denen wenig erneuerbarer Strom produziert wird. Das kann zum Beispiel über neue Technologien wie "power to gas" erfolgen. Dabei wird überschüssiger Strom in Wasserstoff oder Methan umgewandelt und im Erdgasnetz gespeichert.
Der Beitrag neuer Pumpspeicherwerke zum Ausgleich von Wind und Solarstrom bleibt gering. Die gegenwärtige Kapazität der Pumpspeicherwerke liegt bei etwa sieben Gigawatt und einer Speichermenge von 40 Gigawattstunden. Laut Stand von 2012 sind elf neue Pumpspeicherwerke geplant – mit einer Gesamtleistung von sechs Gigawatt und 60 Gigawattstunden. Pumpspeicherwerke bedingen großflächige Eingriffe in Landschaft, Natur und Grundwasser. Insbesondere kritisieren Naturschutzverbände die Projekte Atdorf des Schluchseewerks und Riedl an der Donau.
Mehr Informationen
- Stellungnahme zum Entwurf des Szenariorahmens 2030 (Version 2019) (PDF)
- Stellungnahme zum 2. Entwurf des Netzentwicklungsplans 2030 – Version 2017 sowie zum Entwurf des Umweltberichts der Bundesnetzagentur (PDF)
- Stellungnahme zum ersten Entwurf des Netzentwicklungsplans 2030 vom 28.3.2017 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum Entwurf der Festlegung des Untersuchungsrahmens für die Strategische Umweltprüfung vom 22.11.2016 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum Entwurf des Szenariorahmens 2030 vom 22.2.2016 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum Untersuchungsrahmen der Strategischen Umweltprüfung vom 8.1.2016 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum ersten Entwurf des Netzentwicklungsplans 2025 vom 11.12.2015 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans vom 1.6.2015 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum ersten Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom 2014 herunterladen (PDF)
- Stellungnahme zum zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom 2013, zum Entwurf des Offshore-Netzentwicklungsplans 2013 und zum Entwurf des Umweltberichts 2013 herunterladen (PDF)
- Hintergrundpapier zur Stromnetzplanung vom 21.11.2014 herunterladen (PDF)
- EU-Beschwerdebrief von BUND und UVP herunterladen (PDF)