Der Orca (Orcinus orca) gehört zu den Zahnwalen und ist der größte Vertreter der Delfinfamilie (Delphinidae). Er zeigt mit einem großen schwarzen Körper, einer weißen Unterseite und weiße Flecken vor oder hinter dem Auge und einem grauen Sattelfleck hinter der Rückenflosse sein charakteristisches Aussehen. Die Männchen sind mit bis zu zehn Metern größer als die Weibchen und durch eine bis zu zwei Meter hohe schwertförmige Rückenflosse gekennzeichnet. Er wird daher auch Schwertwal genannt. Beobachtungen von Orcas, die sich von toten Walen ernähren, gaben ihnen auch den irreführenden Namen „Whale Killer“ bzw. "Killer Whale": der Killerwal.
In enger Familienbande
Orcas zeigen allerdings ein komplexes Sozialverhalten und vielschichtige Sozialstrukturen. Dies zeigt sich in aus bis zu vier Generationen bestehenden Familiengruppen oder Schule genannt. Ausgeklügelte Jagdtechniken werden in diesen Schulen von Generation zu Generation weiter gegeben. Jede Familiengruppe verwendet dabei ihre eigene Sprache zusammengesetzt aus Pfeiftönen, Klicklauten und Klatschgeräuschen.
Auf gefährlicher Futtersuche
Die Orca-Schulen neigen zu einer familienspezifischen Ernährung. Die Spezialisierung führt zu einem Nahrungsspektrum, dass aus Fischen, Tintenfischen, Meeresvögeln, Meeresschildkröten, Robben und anderen Walen bestehen. Bei der Suche nach Nahrung können Orcas in wenigen Wochen mehrere 1000 Kilometer zurücklegen. Dabei gelangen sie auch in die Gewässer der Nordsee oder über den Skagerrak und Kattegat in die Ostsee.
Hier und in allen Weltmeeren lauern aber zahlreiche Gefahren. In der Fischerei werden sie oft als Nahrungskonkurrenten gesehen und werden daher auch gezielt getötet. Hingegen leiden die Orcas unter Nahrungsverknappung durch Überfischung oder verenden als Beifang in Fischernetzen. Neben der Meeresverschmutzung wird ihr Lebensraum durch Schiffsverkehr und weiterer Lärmverschmutzung stark beeinträchtigt.
Was kann jede*r Einzelne tun?
- Meeresschutz beginnt auf dem Teller: Kaufen Sie Bio-Lebensmittel, um den Eintrag von Schadstoffen ins Meer zu reduzieren.
- Machen Sie einen Bogen um Plastiktüten, aufwendig verpackten Lebensmitteln, Kosmetika mit Mikroplastik oder Kleidungsstücken aus Fleecestoffen. Lassen Sie keinen Müll am Strand liegen und beteiligen Sie sich an den BUND-Müllsammelaktionen.
- Meiden Sie die Schnellschiffverbindungen und achten Sie beim Einkauf von Fischen und Meeresfrüchten auf ökologisch verträgliche Fang- und Produktionsbedingungen.
- Unterstützen Sie den BUND bei seinem Einsatz für ein leiseres und sauberes Meer, für Meeresschutzgebiete und eine naturverträgliche Energiewirtschaft durch Mitarbeit oder Spenden.