Der BUND ist seit 2011 mit einem großflächig angelegten Monitoring der Wildkatze auf der Spur. Mit der intensiven Unterstützung von vielen Freiwilligen wurden tausende Proben gesammelten. In etlichen Gebieten gab es Erstnachweise der Wildkatze. Mit den gesammelten Daten konnte die weltweit erste Wildkatzen-Gendatenbank entwickelt werden. Diese Forschungsarbeiten auf Basis von Citizen Science finden in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Senckenberg statt.
Um Wildkatzen nachzuweisen, hat sich die Baldrian-Lockstockmethode bewährt. Dazu werden Holzpflöcke mit Baldrian getränkt. Der Baldriangeruch lockt Katzen an, die auf Suche nach einem Partner die Wälder durchstreifen. Die Haare, die so am rauen Holz hängen bleiben, können mit einer Pinzette eingesammelt und dann im Labor untersucht werden. Dabei werden die Tiere nicht in ihrem natürlichen Verhalten beeinflusst.
Im Labor wird zunächst die gesamte DNA, der Träger der Erbsubstanz, extrahiert. Dann werden definierte Basensequenzen untersucht, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Wildkatze handelt. Mit Hilfe dieses genetischen Fingerabdrucks kann auch festgestellt werden, ob es sich um ein oder mehrere Individuen handelt und wie die Verwandtschaftsverhältnisse sind.
Bildnachweise, zum Beispiel mit digitalen Infrarot-Kameras, sind nur eingeschränkt zuverlässig, da die Wildkatzen den Hauskatzen sehr ähnlich sehen. Sie eignen sich aber gut, um die Beprobungen mit Lockstöcken zu unterstützen.