Springender Sänger: Der Buckelwal

Der Buckelwal (Megaptera novaeangliae) gilt als Rückkehrer an die Küsten unserer Meere. Seit 2003 wird er immer wieder in Einzelexemplaren beim Fischen von Heringen und Sprotten an der niederländischen Küste beobachtet. 2012 strandete ein Jungtier vor Texel und im Sommer 2024 zeigte sich ein Exemplar auf Nahrungssuche vor einigen Ostfriesischen Inseln. Was exotisch klingt, war es früher nicht und ist es in Zukunft vielleicht auch nicht mehr.

Denn neben dem heimischen Schweinswal, treten auch immer wieder sporadisch größere Vertreter der Wale in unseren Meeren auf, wie der Pottwal, der Zwergwal oder auch der Buckelwal.

Weltenbummler

Die Bewegung, die dem Buckelwal seinem Namen gibt: der Buckel beim Auftauchen.  (Stefan Menzel)

Die Buckelwale gehören zu den Bartenwalen. Sie haben im Oberkiefer anstelle von Zähnen lamellenartige Hornplatten, den sogenannten Barten, mit deren Hilfe sie Krill oder andere Nahrung aus dem Wasser filtern. Diese Walart ist weltweit verbreitet und wandert über das Jahr zur Fortpflanzung in wärmere und zur Futtersuche in kältere Gewässer.

Woran Sie einen Buckelwal erkennen

Diese Walart, die bis zu 16 Meter groß werden kann, zeigt eine schwarze bzw. dunkelgraue Oberseite und unterschiedliche weiße Zeichenanteile auf der Unterseite. Markant sind vor allem die langen Brustflossen, die meist hell wirken und bis zu einem Drittel der Körperlänge erreichen. Gut sind die Buckelwale auch durch ihre Aktivität an der Wasseroberfläche zu erkennen. Sie heben den Kopf zum Ausschauhalten aus dem Wasser, zeigen spektakuläre Sprünge oder schlagen mit den Brustflossen (Flipper) oder der Schwanzflosse (Fluke) auf die Wasseroberfläche. Bei Auftauchen in jeglicher Form krümmen sie oft leicht ihren Körper und zeigen dann einen namensgebenden Buckel.

Gesang der Buckelwale wird zunehmend gestört

Buckelwale weisen komplexes Sozialverhalten auf.  (Rainer Borcherding)

Bartenwale verständigen sich zwar nicht durch Echolokation wie die Zahnwale stoßen aber laute Töne im Infraschallbereich aus. Buckelwal zeigen dabei sich über das Jahr ständig wechselnde Gesänge, die vermutlich der Balz dienen.

Lärm, die zunehmende Giftbelastung und die Vermüllung der Meere schaffen den Tieren große Probleme.

Beispiel Doggerbank

Buckelwalbeobachtungen erfolgen auch immer wieder an der Doggerbank. Diese 1624 Quadratkilometer große Sandbank ist vollständig als FFH-Schutzgebiet gemeldet. Sie liegt 100km östlich der britischen und ca. 125km westlich der dänischen Küste.

In diesem Gebiet mit schillreichen Feinsänden verursachen Bohrungen oder Versorgungsverkehr für beispielsweise Windparke schaffen Unruhe und verursachen dauerhaften Unterwasserlärm in der Doggerbank.

Der BUND fordert, die besondere ökologische Funktion und die natürliche Dynamik der Doggerbank zu erhalten. Insbesondere die Grundschleppnetz-Fischerei muss unterbunden werden. 

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