Gesundmacher und Lebensraumgestalter
Bekannt ist der Sanddorn vor allem wegen seines Saftes, der zur Unterstützung des Immunsystems und gegen Erkältungsbeschwerden eingesetzt wird. Er wird aber auch zu Spezialitäten wie Gelee und Likör verarbeitet. Daneben sind Sanddorn-Hautpflegeprodukte auf dem Markt. Die Früchte sind nur an den weiblichen Pflanzen zu finden. Ihre Ernte ist relativ mühsam – und kann wegen der langen Dornen des Strauches auch schmerzhaft sein!
Die bis zu sechs Meter hohen, grünlich-silbrigen Sanddorngebüsche bewachsen Graudünen. Dies sind Dünen, die landeinwärts hinter den von Wind und Wasser beeinflussten Weißdünen liegen. Sie sind nicht mehr so stark in Bewegung und durch die mehr oder weniger geschlossene Pflanzendecke schon mit einer dünnen Humusschicht ausgestattet.
Der Sanddorn weist einige Anpassungen an diese küstennahen Extremstandorte auf. Er gedeiht hier trotz der Widernisse, die Nährstoffarmut, Wind, Nässe, Salz und Sonneneinstrahlung mit sich bringen. Er schützt sich mit feinen Schildhärchen auf der Blattunterseite vor übermäßiger Verdunstung. Weiterhin besitzt er ein tief- und weitreichendes Wurzelsystem, womit er sich auf flachen Böden fest verankert und gleichzeitig den Dünenboden festigt. Außerdem hilft ihm seine Fähigkeit, durch stickstoffbindende Bakterien den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Somit verbessert der Sanddorn nicht nur seine eigenen Lebensbedingungen, sondern fördert auch das Wachstum von Pflanzen wie Schwarzem Holunder, Weißdorn und Hundsrose – und damit die Verbuschung der Graudüne bis hin zur Bewaldung.
Ökologischen Wert hat der Sanddorn für zahlreiche Vögel, die im dichten Astwerk der Büsche Schutz, Nistmöglichkeiten und Nahrung suchen. Indem sie die Früchte fressen und die Samen später woanders ausscheiden, tragen die Vögel zur Verbreitung der Art bei. Aber auch der Transport der Früchte durch das Wasser sowie die vegetative Vermehrung durch Wurzelsprosse sind Wege, wie sich der Sanddorn verbreitet.
Gefährdung durch Pflanzen, Tiere und Menschen
Die relativ nährstoffarmen Graudünen unserer Küsten stellen einen besonders wertvollen Lebensraum dar und beherbergen eine vielfältige Pflanzenwelt. Charakteristische Magerboden-Arten der Graudünen sind zum Beispiel die Sand-Segge, das Echte Labkraut und der Scharfe Mauerpfeffer. In der Krautschicht wachsen aber auch viele seltene und gefährdete Arten wie die Kriechende Hauhechel und das Sand-Lieschgras sowie verschiedene Moose und Flechten.
Leider wird die Dünenvegetation heute vielerorts von der nichtheimischen, sich stark ausbreitenden Kartoffelrose geprägt. Mit ihren rosafarbenen Blüten, knolligen Hagebutten und dichten Blättern ist sie zwar attraktiv, aber auch für die Beschattung des Bodens und den zunehmenden Verlust der Artenvielfalt der Dünen verantwortlich.
Auch die Nährstoffanreicherung der Dünen (beispielsweise durch Abfälle), Trittschäden sowie Störungen durch Hunde sind problematisch für den Fortbestand der Dünen. Geeignete Naturschutzmaßnahmen wie die umfangreiche Entfernung der Kartoffelrose sowie das Nicht-Betreten der Dünen können hier Abhilfe schaffen. Der BUND setzt sich in seinen Betreuungsgebieten und grundsätzlich für den Erhalt dieser Landschaftstypen ein.