Die Studie hat Gewässer in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen untersucht. Von den in den Wasserproben analysierten 19.000 Partikeln waren mehr als 4.300 kleine Plastikteilchen; vor allem Mikroplastik, das z.B. aus Kosmetik-Rückständen stammt.
Die Proben kommen aus 25 Flüssen und Binnengewässern und wurden an 52 Messstellen im Einzugsgebiet von Rhein (37 Messstellen), Donau (16) und der Weser (1) entnommen. Durchgeführt wurde die Untersuchung von den jeweiligen Landesumweltämtern.
Die Ergebnisse der Studie geben damit erstmals einen Überblick über das Vorkommen an Mikroplastik in verschiedenen Regionen Deutschlands. Vom Alpenvorland bis zum Niederrhein, vom Kleingewässer bis zu Deutschlands größtem Fluss: Überall wurden die Forscher*innen fündig. "Es muss von einer zivilisatorischen Grundlast von Mikroplastik in den Gewässern ausgegangen werden", so ihre Schlussfolgerung.
Den BUND überrascht das Ergebnis nicht. Denn es ist bekannt, dass die Abwasserbehandlung in Deutschland zwar auf einem hohen Stand ist, Kläranlagen Mikroplastik jedoch nicht vollständig aus dem Wasser entfernen können. Und selbst die Mengen, die im Klärwerk herausgefiltert werden, landen als Klärschlamm auf und in den Böden.
Deshalb fordert der BUND, den Eintrag von Mikroplastik in die Abwässer drastisch zu reduzieren.
Dabei können die Verbraucher*innen mithelfen – etwa, indem sie bei der BUND-Aktion "Plastikfasten" mitmachen und ihren Plastikkonsum verringern. Es geht aber auch darum, weniger Produkte aus Plastik herzustellen. Gefragt sind deshalb vor allem Politik und Industrie, den Einsatz von Plastik zu regulieren. Denn je weniger gefährliche Stoffe produziert werden, desto weniger von ihnen gelangen in den Wasserkreislauf. Und die EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet Deutschland ohnehin dazu, die Wasserverschmutzung zu bekämpfen und alles zu unterlassen, was den Zustand unserer Gewässer verschlechtert.