Plastikmüll: Was nicht produziert und verkauft wird, muss nicht beseitigt werden

16. Januar 2018 | Ressourcen & Technik, Chemie, Nachhaltigkeit, Suffizienz

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung einer umfassenden Strategie der EU-Kommission zum Schutz von Menschen, Ozeanen und Umwelt vor Plastikmüll, BUND-Recyclingexperte Rolf Buschmann:

Rolf Buschmann BUND-Recyclingexperte Rolf Buschmann  (Sebastian Hennigs)

"Der BUND begrüßt den Aufschlag der EU-Kommission, Plastikmüll zu vermeiden. In Zeiten, in denen Nahrungsmittel 'to go' angesagt sind und große Lebensmittelhersteller von Mehrwegflaschen wieder auf Einweg umschwenken, ist eine solche Strategie dringend erforderlich. Wir brauchen national und international neue Vermarktungswege aller Industrieländer für Sekundärrohstoffe. Die  Vermüllung der Umwelt und der Meere muss endlich wirksam bekämpft werden.

Als Umweltverband ist unser erstes Ziel die Abfallvermeidung. Deshalb müssen auf der einen Seite Hersteller, Handel und Produktdesigner die Entwicklung von recyclinggerechten und ressourcenschonenden Verpackungen vorantreiben. Andererseits sind auch die Verbraucher aufgerufen, weniger Verpackungsmüll zu erzeugen. Joghurt in Mehrweggläsern kaufen, Obst und Gemüse in den Jutebeutel packen und schon hat ein jeder einen Beitrag für weniger Abfall geleistet. Zudem muss der Handel verpflichtet werden mehr Recyclingprodukte und Produkte in Mehrwegverpackungen anzubieten. Sonst wird das Ziel weniger Primärrohstoffe zu verbrauchen nicht erreicht.

Recyclingkunststoffe verringern im Vergleich zu Kunststoffen aus Erdöl oder Erdgas den Ausstoß großer Mengen an Treibhausgasen. Sprich: Recycling ist auch gut für den Klimaschutz."

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