Insektensterben stoppen: BUND startet einzigartiges Forschungsprojekt am Grünen Band

03. Juni 2025 | Grünes Band, BUND, Klimawandel, Lebensräume, Naturschutz, Schmetterlinge, Wildbienen

Insekten spielen eine zentrale Rolle in unseren Ökosystemen – sie bestäuben Pflanzen und dienen als Nahrungsquelle. Doch seit Jahren ist ein dramatischer Rückgang vieler Insektenarten zu beobachten. Um diesem Trend auf den Grund zu gehen und mit passenden Schutzmaßnahmen Abhilfe schaffen zu können, haben wir als BUND ein bisher einzigartiges Projekt entlang des Grünen Bandes gestartet. Auf über 1400 Kilometer Länge werden die dort vorkommenden Insekten systematisch erfasst.

Blauschillernder Feuerfalter Blauschillernder Feuerfalter: Zurück am Grünen Band im Bayerischen Wald  (Michael Bäumler)

Hotspot der Biodiversität

Das Grüne Band ist ein außergewöhnlicher Rückzugsraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Es verbindet zahlreiche Schutzgebiete und gilt mit über vier Fünfteln geschützter Fläche als längster durchgehender Biotopverbund Europas. Der Korridor beherbergt mehr als 1200 gefährdete Arten, darunter seltene Wildbienen und Schmetterlinge.

1400 Kilometer Artenvielfalt

Erstmalig werden in einer breit angelegten Felderhebung Insekten entlang des gesamten Grünen Bandes erfasst. Hierfür sind von April bis August sechs BUND-Expertenteams unterwegs, um einmal pro Monat Insektenproben an 100 Standorten in ausgewählten Lebensräumen zu sammeln. Diese Proben werden anschließend in einem Speziallabor aufgearbeitet und genetisch analysiert.

Wissenschaftliche Basis für besseren Schutz

Ziel ist es, Rückschlüsse über die Funktion des Grünen Bandes als Lebensraum für Insekten zu gewinnen. Das Grüne Band ist auch ein Wanderkorridor. Die Nord-Süd-Ausrichtung erlaubt es Arten, in Zeiten des Klimawandels woanders Fuß zu fassen. Die Ergebnisse sollen wichtige Daten für den Schutz und die Entwicklung dieses wertvollen Biotopverbunds liefern.

Insekten-Falle entdeckt?

Sollten Sie diesen Sommer am Grünen Band auf kleine „Zelte“ treffen, könnten dies die sogenannten Malaise-Fallen sein. Sie ermöglichen uns, die vielen verschiedenen Insektenarten zu erfassen. Bitte halten Sie den gekennzeichneten Mindestabstand ein. Sollte eine Falle beschädigt sein, freuen wir uns über eine Meldung, denn unsere Expert*innen sind nur einmal monatlich vor Ort.

Das Projekt trägt den Titel „Arterfassung am Grünen Band“ und wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert.

ZUM PROJEKT

Ein Schritt zum UNESCO-Welterbe

Die Erfassung ist Teil unserer Bestrebungen, das Grüne Band als UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbe anerkennen zu lassen. Schon jetzt ist es nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der deutsch-deutschen Geschichte.

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