Durch den übermäßigen Einsatz von organischem und zusätzlichem mineralischen Dünger auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen gelangen jährlich riesige Nährstoffüberschüsse über die Luft und die Flüsse in unsere Meere. Die Umweltwirkungen der nichtflächengebundenen Tierhaltung auf die Gewässer sind dramatisch.
Durch diesen erhöhten Nährstoffeintrag kommt es zu übermäßigem Wachstum von kleinen Algen, die nach der Blüte zum Meeresboden sinken, wo sie von Bakterien abgebaut werden. Der Zersetzungsprozess verbraucht den Sauerstoff im Bodenwasser und es entstehen sauerstoffarme Zonen. Diese bedecken inzwischen nach einer Studie von 2014 ca. 60.000 Quadratkilometer und damit bis zu 15 Prozent des Ostseebodens.
Das sauerstoffarme Wasser wird durch die Wetterlage jetzt Richtung Küste gedrückt und lässt die Fische ersticken. Damit ist eindeutig die Nährstoffbelastung mit ein Grund für das Fischsterben.
Der BUND fordert, dass die Maßnahmen zur Minimierung des Eintrags von weiteren Nährstoffen aus der Massentierhaltung mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden. Die Überdüngung muss reduziert und das Düngerecht verschärft werden.
Die Bindung der Tierhaltung an die Fläche ist unbedingt nötig. Es gilt nur so viele Tiere zu halten, wie Flächen zur Ausbringung der Gülle bereitstehen, ohne Boden und Wasser zu gefährden.
Der BUND setzt sich gegen Massentierhaltung ein, denn allein in Deutschland werden jährlich 59 Millionen Schweine, 690 Millionen Geflügel und 3,6 Millionen Rinder gehalten, auf Hochleistung gezüchtet und geschlachtet. Das ist schlecht für die Tiere, den Menschen und die Umwelt. Deshalb kämpft der BUND dafür, Massentierhaltung endlich zu stoppen.
Mehr Informationen
- zu den Folgen der Eutrophierung
- zur Online-Aktion "Wir müssen raus aus der Massentierhaltung"
- Pressekontakt: Bettina Taylor, BUND-Meeresschutzbüro, bettina.taylor(at)bund.net, Tel. (04 21) 7 90 02-34