Kommentar: Staatliche Haltungskennzeichnung auf allen tierischen Lebensmitteln – Umbau der Nutztierhaltung insgesamt nötig

07. Juni 2022

Die heutige Vorstellung eines Eckpunktepapiers von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zur Haltungskennzeichnung für Nutztiere kommentiert Antje von Broock, Bundesgeschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

Antje von Broock BUND-Bundesgeschäftsführerin Antje von Broock

"Wir begrüßen, dass eine verbindliche, staatliche Haltungskennzeichnung eingeführt werden soll. Das ist eine langjährige Forderung des BUND und deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Plänen der Vorgängerregierungen, die lediglich auf rein freiwillige Label setzen wollten. Die Kennzeichnung von frischem Schweinefleisch kann dabei nur der erste Schritt sein. Eine Ausweitung auf alle Tierarten, alle tierischen Lebensmittel und alle Verkaufsorte muss rasch folgen. Dafür sind alle Voraussetzungen bis zur EU-Ebene zu schaffen. Nur so erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher eine verlässliche Entscheidungshilfe im Supermarkt und im Restaurant.

Doch das alles reicht nicht: Eine Kennzeichnung allein macht noch keinen Umbau. Daher fordert der BUND die Bundesregierung auf, sich schnellstmöglich auf ein Finanzierungssystem zum Umbau der Nutztierhaltung zu einigen. Bäuerinnen und Bauern brauchen dazu gesellschaftliche Unterstützung, vor allem bei der Finanzierung. Etliche Vorschläge liegen auf dem Tisch, scheinen aber bisher an der Blockade eines Koalitionspartners zu scheitern. Diese Verweigerungshaltung der FDP gefährdet die Zukunft der tierhaltenden Betriebe. Das ist völlig inakzeptabel."

Mehr Informationen

  • Kontakt: Christian Rehmer, BUND-Experte für Agrarpolitik, Mobil: 01 74 / 3 93 21 00, christian.rehmer(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Clara Billen / Lara Dalbudak), Tel. (030) 2 75 86-497 / -531 / -464 / -425, presse(at)bund.net

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