Haltungskennzeichnung für Legehennen in Zukunft auch auf Produkten mit verarbeiteten Eiern

24. Mai 2019 | Landwirtschaft

Auf Eierschalen gibt der Code Auskunft über die Haltungsform, aus der das Ei stammt. 0 steht für Bio, 1 für Freiland, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Diese transparente Kennzeichnung ist sehr erfolgreich. Verbraucher*innen können das System der Tierhaltung erkennen und zu Eiern aus besserer Haltung greifen. Die Kennzeichnung von Eiern ist ein Erfolg: Heute werden fast nur noch Eier aus artgerechterer Haltung gekauft. Eier von Hühnern aus Käfighaltung wurden fast vollständig vom Markt verdrängt.

Katrin Wenz  (privat)

"Bei eihaltigen, verarbeiteten Produkten wie Kuchen oder Mayonnaise ist die Tierhaltung nicht erkennbar. Über die verwendeten Eier erfahren Verbraucher*innen nichts, wenn diese nicht ökologisch erzeugt sind – meist kommen diese aus tierquälerischen Haltungssystemen.", so Katrin Wenz, Agrarexpertin des BUND. Der BUND fordert daher, eine verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung für Fleisch und andere Tierprodukte, beispielsweise auch für Eier in Fertigprodukten oder im Restaurant. Der BUND begrüßt daher den Vorschlag von Bundesagrarministerin Julia Klöckner, auch verarbeitete Eier zu kennzeichnen. Ein staatliches, verpflichtendes Tierwohl-Label ist längst überfällig. Nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung sollte es dies nicht nur bei Fertigprodukten mit Eiern geben, sondern auch bei Fleischprodukten sollte die bereits bekannte Einstufung von Null bis Drei eingeführt werden. Dies würde Verbraucher*innen in die Lage versetzen, Produkte aus weniger artgerechter Haltung zu meiden und stattdessen Ware zu wählen, bei deren Produktion strengere Umwelt- und Tierschutzstandards gelten würden. Eine wachsende Nachfrage nach umwelt- und tiergerecht hergestellten Fleischprodukten ist ein wichtiger Hebel beim Umbau der Tierhaltung.

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