Berlin: Die Wände des historischen Marstalls entlang der Spree brechen auf, Eichen keimen, Farne entrollen sich, Feenkrebse rudern durchs Wasser, Seeadler und Eisvögel gehen auf Fischjagd. Mitten in Berlin lässt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vom 7. bis 16. Oktober Wildnis wachsen. Während des 12. "Festival of Lights" ist jeden Abend von 19 bis 24 Uhr am Spreeufer im Nikolaiviertel zu sehen, wie es ursprünglich entlang unserer Flüsse aussah: wild und voller Leben.
Im Rahmen eines Projektes im "Bundesprogramm Biologische Vielfalt" will der BUND diese faszinierenden Landschaften retten und wiederherstellen. Denn geprägt vom Kommen und Gehen des Wassers bieten die naturnahen Auen unzähligen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Doch nur noch auf drei Prozent der ursprünglichen Fläche gibt es diese Wildnis an deutschen Flussufern. Ob an Spree, Havel oder Elbe, ob an Rhein oder Donau: Meist sind die Ufer mit Häusern verbaut, von Deichen gesäumt, mit Steinen befestigt. Wertvolle Sandbänke und Rinnen verschwinden, Wälder und Wiesen werden nicht mehr überschwemmt.
"Lebendige Auen für die Elbe" heißt das Projekt unter dem Dach des BUND-Auenzentrums in Lenzen/Elbe, in dessen Rahmen auch der Clip am Marstall entstanden ist. Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Die Elbe soll wieder in einen alten Auenwald einströmen und so die Landschaft gestalten können. Hat der Fluss mehr Raum, vermindert sich zudem das Risiko von Hochwasser. Weitere Vorteile: Pflanzen und Böden reinigen das Wasser und binden klimaschädliches Kohlendioxid. Außerdem bieten naturnahe Auen und intakte Flusslandschaften dem Menschen eine wunderbare Gelegenheit, sich zu erholen und die Natur mit allen Sinnen zu erleben.
Mehr informationen
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- Videoclip von der BUND-Installation beim Festival of Lights
- Projekt "Lebendige Auen für die Elbe"
- Bundesprogramm Biologische Vielfalt
- Pressekontakt: Katrin Evers, Tel (030) 2 75 86-535, katrin.evers(at)bund.net