Reisen ohne Flugzeug: Mit dem Zug entspannt unterwegs

19. Januar 2024 | Klimawandel, Lebensräume, Mobilität, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Suffizienz

Fliegen ist schädlich für das Klima. Wer für den Urlaub in den Flieger steigt, verschlechtert die persönliche Treibhausgas-Bilanz erheblich. Ein Fernstreckenflug hin und zurück entspricht ungefähr der durchschnittlichen Nutzung eines Autos für ein ganzes Jahr. Und CO2 auszugleichen klingt erstmal gut, ist aber gar nicht so leicht – viele Projekte sind am Ende unwirksam. Wir erklären, wie Sie dennoch klimafreundlich verreisen können.

Der Nachtzug kann eine entspannte Alternative zur Flugreise sein.  (ÖBB Presse)

Fliegen ist nicht nur schlecht für unsere Klimabilanz, sondern erzeugt Lärm und Feinstaub, verbraucht Flächen und ist sozial ungerecht. 90 Prozent der Weltbevölkerung sind noch nie geflogen. Auch bei uns fliegt nur rund jede*r Dritte. Dennoch zählt Deutschland zu den fünf Nationen weltweit, in denen am meisten geflogen wird.

Entfernung entscheidend

Fernziele sind kaum anders als per Flugzeug zu erreichen. Wenn Sie ein Urlaubsziel auswählen, bedenken Sie die Distanz, die für An- und Abreise zurückgelegt werden muss. Je länger der Weg, umso mehr Energie und damit Emissionen sind für die Reise notwendig. Vielleicht erfüllen auch andere Reiseziele Ihre Kriterien, die einen kürzeren Hin- und Rückweg haben. Wer CO2 sparen möchte, kann auch einen langen Urlaub statt mehrerer Kurzurlaube in Betracht ziehen.

Bahn wird immer mehr zur Urlaubs-Alternative

Schöne Natur- und Kulturschätze sind auch in Europa zuhauf zu finden – und damit per Bahn zu erreichen. Immer mehr Fernverkehrslinien verbinden europäische Metropolen. Besonders attraktiv fürs lange Reisen und noch eher ein Geheimtipp: der Nachtzug. Züge mit Schlafwagen fahren aus Deutschland in alle Himmelsrichtungen nach Kopenhagen, Amsterdam, Paris, Zürich, Wien, Mailand, Rom, Venedig, Zagreb, Budapest und Warschau.

Luft nach unten beim Preis

Zwar sind die Preise für einen Schlafplatz „in der Waagerechten“ im Durchschnitt rund doppelt so hoch wie ein Trip mit dem Flugzeug. Doch es gibt auch Ausnahmen im Preisspektrum, die dem Flugzeug schon jetzt Konkurrenz machen. Wer auf ein wenig Komfort verzichten kann, kann deutlich günstiger einen Sitzplatz nutzen. Besonders für Städtefans ist es Luxus, ohne nervigen Flughafentransfer direkt in einer Stadt aufzuwachen und in den ersten Urlaubstag zu starten. Die zentralen Bahnhöfe bieten zudem hervorragenden Möglichkeiten mit Fahrrad, Nah- und Fernverkehr oder Mietwagen weiterzureisen.  

Einen Blick auf die Fahrpläne lohnt sich insbesondere, wenn man beim Reisezeitraum Flexibilität mitbringt. Die Zuglinien sind nicht jeden Tag verfügbar. Vorteile ergeben sich aus dem europäischen Streckennetz: Man kann bei einer guten Vorplanung auch mehrere Regionen in einer Rundreise ansteuern.

Naturschätze in Deutschland mit der Bahn bewundern

Für Naturliebhabende bietet Fahrtziel Natur eine gute Gelegenheit, nachhaltigen Naturtourismus in Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erleben.

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Ein besserer öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), sichere Fuß- und Radwege, Ausbau des Schienen­netzes: es gibt längst Lösungen für umweltfreundliche Mobilität. Die Weichen dafür muss die Politik stellen. Derzeit ist die Chance auf eine Veränderung groß. Der Fernstraßen-Bedarfsplan ist auf dem Prüf­stand: das ist die Möglichkeit, Projekte zu stoppen und den Klima- und Naturschutz stärker zu berücksichtigen. Daher engagiert sich der BUND gerade jetzt an vielen Stellen für die Mobilitätswende.

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