Unser Selbstverständnis
Im Kontext multipler Krisen kann der Umwelt- und Naturschutz, der den BUND seit seiner Gründung bewegt, nur dann erfolgreich sein, wenn auch wirtschaftliche und soziale Ziele im Rahmen ökologischer Grenzen adressiert werden. Denn Umwelt- und Naturschutz werden nicht gelingen, solange die Kosten dafür vorwiegend finanziell schlechter gestellte Menschen belasten, das Marktgeschehen falsche Anreize setzt und Umweltschäden nicht den Verursachern zugeschrieben werden.
Zudem haben viele ökologische Herausforderungen eine globale Dimension erreicht. Das Erdsystem als Ganzes droht aus dem Gleichgewicht zu geraten, was insbesondere für die Artenvielfalt, das Klima, die Stoffkreisläufe von Stickstoff und Phosphor oder auch die Einträge neuartiger Substanzen gilt. Mittelbar gefährden auch die enormen Ungleichheiten in der Welt und bei uns sowie die Missachtung des (Völker-) Rechts das Erdsystem. Das Überschreiten planetarer Grenzen und die nicht-nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, welche mit dramatischen und unumkehrbaren Folgen für die Menschheit als Ganzes verbunden wären, sind unbedingt zu vermeiden (vgl. Abb.)

Diese globalen Herausforderungen erfordern es, die bestehenden Produktions- und
Konsumweisen ganz grundlegend dahingehend zu verändern, dass sie den Schutz der Natur mit der Ermöglichung eines guten Lebens für alle in der Welt, jetzt und in Zukunft verbinden. Die Bedingungen der Möglichkeiten für einen solchen Wandel zu untersuchen, daraus konkrete Folgerungen abzuleiten und politische Forderungen und Gestaltungsimpulse zu formulieren, dieser Aufgabe widmet sich der Bundesarbeitskreis sozial-ökologische Transformation.
Konkret werden beispielsweise folgende Fragen adressiert:
• Wie sind Produktion und Konsum, Mobilität und Verkehr, Wohnen und Arbeiten so umzugestalten, dass das Klima und die Biodiversität der Natur geschützt und Boden, Wasser und Luft nicht zu sehr belastet werden?
• Wie können die erforderlichen strukturellen Veränderungen gerecht gestaltet und mehrheitsfähig werden?
• Welche attraktiven Bilder und sinnstiftenden Erzählungen ermöglichen zukunftsfähige Lebensweisen?
• Welche Allianzen mit anderen Akteuren in Staat, Wirtschaft, (Zivil-) Gesellschaft, Politik und Medien etc. sollte der BUND suchen?
• Wo könnte der spezifische Beitrag des BUND zu einer sozial-ökologischen Transformation liegen?