Seepocken können je nach Spezies zwischen ein und zehn Jahre alt werden, manche sogar bis zu 20 Jahre.
So schützen sich Seepocken vor Fressfeinden
Sie filtrieren das umgebende Wasser mit ihren sechs Rumpfbeinpaaren, besetzt mit feinen Borsten, den Cirren, um Plankton zu fangen. Dabei erschaffen sie mit dem Schlagen der Cirren einen Wasserstrom, der ihnen beim Futtern hilft. Wenn Fressfeinde, wie Seesterne oder Schnecken kommen, können die Seepocken ihre Cirren wieder einziehen und ihre schützenden Kalkplatten schließen.
Seepocken sind sesshaft
Seepocken sind sessil. Das heißt, dass sich die noch freischwimmenden Larven für einen Ort entscheiden müssen, an dem sie sich niederlassen möchten. Und das sollten sie besser gut auswählen, denn dort bleiben sie für den Rest ihres Lebens sitzen. Daher suchen sich die Larven häufig Plätze mit erhöhter Aktivität aus, wie zum Beispiel Gezeitenzonen oder Unterwasservulkane. Auch an Walen oder Schiffsrümpfen kann man sie finden. Sehr zum Ärger der Schiffsbesitzer, da die Tiere den Widerstand des Schiffs im Wasser deutlich erhöhen und damit mehr Treibstoff verbraucht wird.
Starker Kleber der Natur
Die Substanz, mit denen sich die Seepocken an einen Untergrund festsetzen, ist einer der stärksten Kleber, den die Natur zu bieten hat. Daher wird der in der Materialforschung genau untersucht. Nicht nur um ihn nachzuahmen, sondern auch Maßnahmen gegen die Besiedlung von Schiffsrümpfen zu entwickeln.
Die Gewöhnliche Seepocke (Semibalanus balanoides) in unseren Meeren wird nur ein bis zwei Jahre alt und circa einen Zentimeter groß. Viele Fressfeinde, wie Krebse, Seeigel oder auch einige Vertreterinnen aus der Vogelwelt machen ihnen das Leben schwer. Aufgrund von warmen Wintern konkurriert die Gewöhnliche Seepocke mit der eingeschleppten Australischen Seepocke (Elminius modestus). Nach Eiswintern kann sich allerdings die heimische frostharte Seepocke immer wieder durchsetzen.
Ozeanversauerung ein Problem
Seepocken könnten in der Zukunft durch die vom Klimawandel hervorgerufenen Ozeanversauerung leiden, da ihre Kalkschalen angegriffen werden und das Wachstum beeinflusst werden kann. Und sie sind als Filtrierer wie alle Meeresbewohner auf ein gesundes Ökosystem angewiesen. Der BUND weist auch in diesem Zusammenhang auf die Problematik des hohen Anteils von Plastikmüll in den Meeren und an unseren Küsten hin.