Große Teppichmuschel

Manila-Teppichmuschel

Teppichmuscheln gehören zur Familie der Venusmuscheln. Es ist eine der artenreichsten Molluskenfamilien und ist weltweit verbreitet. Die Manila-Teppichmuschel (Ruditapes philippinarum) gehört zu den invasiven Arten und ist auf verschlungenen Wegen zu uns gelangt.

Aussehen der Manila-Teppichmuschel

Manila Teppichmuschel Die Teppichmuschel fühlt sich im Wattenmeer wohl.  (Bild: Stefan Menzel)

Die Manila-Teppichmuschel oder auch Pazifische Teppichmuschel hat ein dickschaliges und gleichklappiges Gehäuse. Mit ihren eckigen Gehäuseumrissen ähnelt sie den beiden am häufigsten standortstypischen vorkommenden Teppichmuscheln. Dies sind die Gewöhnliche (R. corrugata) und die Große Teppichmuschel (R. decussatus). Zu unterscheiden ist die pazifische Variante von den einheimischen Arten durch starke Musterungen und Färbungen in konzentrischen und vor allen radialen Streifungen. 

Lebensraum der Manila-Teppichmuschel

Manila-Teppichmuschel leben meist flach eingegraben im Watt und habe kurze Siphone. Diese strecken sie bei Wasserdeckung heraus und strudeln Wasser ein.  Aus dem Wasser filtern sie mit ihren Kiemen kleine Nahrungspartikel heraus.

Vorkommen der Manila-Teppichmuschel

Manila-Teppichmuschel Die Manila-Teppichmuschel gehört zu den invasiven Arten.  (Bild: Stefan Menzel)

Die Manila-Teppichmuschel wurde in den 1930er Jahren mit Saatmuscheln aus dem Gebiet zwischen den südlichen Kurillen- und Sachalininseln, Sri Lanka und Philippinen an die amerikanische Westküste verschleppt. In den 1970ern wurde sie bewusst als „Kulturmuschel“ nach England und Frankreich verbracht. Eine weitere Verschleppung erfolgte dann 2005 und 2008 mit Muschelkulturen an die niederländische Küste. Nun suchte sie weiter ihren eigenen Weg und findet sich nun seit 2016 an der Küste vor Schleswig-Holstein und 2023 erstmals an der niedersächsischen Küste.

Teppichmuschel fühlt sich im Wattenmeer wohl

Große Teppichmuschel Links: Manila-Teppichmuschel, rechts: Große Teppichmuschel.  (Bild: Stefan Menzel)

Kalte Winter würde diese Art vermutlich wieder komplett aus dem Wattenmeer verschwinden lassen. Die steigenden Meereswassertemperaturen geben der exotischen Teppichmuschel allerdings die Möglichkeit, sich immer weiter auszubreiten. Die Manila-Teppichmuschel scheint sich friedlich in das Ökosystem des Wattenmeers einzufügen und zeigt, dass die ökologische Integrationsfähigkeit dieses Lebensraums erstaunlich ist. Neben dem Druck auf alteingesessene Arten nimmt die Arten- und Biotopvielfalt im Wattenmeer merklich zu und stärkt daher auch die Leistungsfähigkeit dieses Ökosystems. All die Besonderheiten und die dynamischen Prozesse im Wattenmeer können neue Anpassungsmöglichkeiten schaffen. Diese sind wichtig, um sich zukünftigen Veränderungen durch steigende Meeresspiegel und ein wärmeres Klima anzupassen.

Ihr Lebensraum ist jedoch vielen Gefahren und Belastungen ausgesetzt. Die Fischereiindustrie überfischt die Meere. Die Energiewirtschaft baut Erdöl ab und die zunehmende Schifffahrt und der Tourismus belasten das Ökosystem Meer zusätzlich.

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