Wanderer zwischen den Küsten: der Seehase

Der Seehase ist ein plumper Bodenfisch ohne Schuppen. Man nennt ihn auch Lump oder Lumpfisch, wissenschaftlich korrekt heißt er Cyclopterus lumpus. Der Seehase kommt im nördlichen Atlantik, an der kanadischen Ostküste sowie in der Nord- und Ostsee bis nach Spanien vor.

Seehasen-Männchen in der Laichzeit mit orange-rotem Bauch, Foto: Uli Kunz / www.kunzgalerie.de Seehasen-Männchen in der Laichzeit mit orange-rotem Bauch  (Uli Kunz / www.kunzgalerie.de)

Seehasen halten sich in Bodennähe auf, was typisch für Fische der Ordnung der Groppenartigen ist. Ihre Bauchflossen sind zu einer Saugscheibe umgeformt, so dass die Seehasen sich am Boden festhalten können. Ihr Körper ist mit kleinen Knochenhöckern und Dornen besetzt. Seehasen können bis zu 60 Zentimeter lang werden. Ausgewachsene Exemplare wiegen bis zu acht Kilogramm. Sie ernähren sich vor allem von Rippenquallen, Würmern und Flohkrebsen, fressen aber auch kleine Fische.

In den Flachwasserbreichen unserer Küstengewässer findet man die Seehasen nur zwischen Februar und Mai, wenn sie zum Laichen einwandern. In dieser Zeit haben die Männchen einen orange-roten Bauch. Die Weibchen legen bis zu 200.000 Eier ab. Der männliche Seehase bewacht das Gelege solange, bis die Jungen schlüpfen. Die erste Saison über bleiben die Jungtiere noch in der Seetangregion, um mit Beginn des Winters in tiefere Meeresbereiche abzutauchen.

Nährstoffeinträge ins Meer bedrohen den Seehasen

Seehase, mit seiner Saugscheibe am Boden haftend, Foto: Uli Kunz / www.kunzgalerie.de Seehase, mit seiner Saugscheibe am Boden haftend  (Uli Kunz / www.kunzgalerie.de)

Auch wenn der Seehase, der ein eher gallertartiges Fleisch hat, vor einem Schicksal als Speisefisch bewahrt blieb, setzt man ihm doch nach: Der Seehasen-Rogen kommt, schwarz eingefärbt, als Deutscher Kaviar in den Handel. Eine größere Bedrohung für die Seehasenbestände ist jedoch der Rückgang von Riffen und Tangwäldern. Hauptverantwortlich sind die ehemalige Steinfischerei, Kiesabbau und der Nährstoffüberschuss.

Dabei ist der Erhalt der Riffgemeinschaften und Tangwälder in Nord- und Ostsee wichtig, um auch diesen Vertretern der Unterwasserwelt auf Dauer vor weiteren Eingriffen zu schützen und die biologische Vielfalt in den heimischen Meeren zu bewahren. Der BUND setzt sich daher für die Minimierung der Nährstoffeinträge in die Meeresumwelt ein. Er macht sich für die Sicherung von Meeresschutzgebieten und ihr Management stark. Außerdem fordert der BUND die Ausweisung von Nullnutzungszonen.

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