Meist gut getarnt
Nachtfalter sind vornehmlich nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Das Nachtleben hat den Vorteil, dass ein Großteil der Fressfeinde und Nahrungskonkurrenten nachts nicht mehr unterwegs sind. Das Erkennungsmerkmal der Nachtfalter sind ihre Fühler, die am Ende nicht verdickt sind. Zudem sehen die meisten nachtaktiven Schmetterlinge eher unscheinbar aus. Auf diese Weise können sie sich tagsüber besser vor Feinden verbergen. Und im Gegensatz zu den Tagfaltern brauchen die Nachtfalter keine bunte Flügelpracht, um potentielle Partner anzulocken. Vielmehr behelfen sich die Weibchen mit Sexuallockstoffen, die auch über große Entfernung von den Männchen wahrgenommen werden.
Doch wie immer gibt es auch hier Ausnahmen. Etliche Nachtfalterarten sind nämlich – obwohl sie die typischen Anpassungen an das Nachtleben zeigen – wie Tagfalter überwiegend am Tage aktiv.
Tipp: Wie beobachte ich einen Nachtfalter?
Wer ohne große Umstände einen Nachtfalter beobachten will, sollte nach einer tagaktiven Art wie dem Grünwidderchen Ausschau halten. Doch wer sich vorbereitet und ein wenig Geduld mitbringt, der wird in der Nacht eine Vielzahl an ungeahnten Schönheiten entdecken. Allerdings muss man dafür ein wenig in die Trickkiste greifen.
In der Natur ernähren sich viele Nachtfalter von faulenden Früchten. Diese sind im Hochsommer in großen Mengen vorhanden. Eine vielversprechende Möglichkeit ist daher, Nachtfalter mit einem süßen und gärigen Flüssigkeitsgemisch (zum Beispiel gäriger Wein oder Bier vermischt mit Zucker und Fruchtmus) anzulocken, das auf Baumstämmen angebracht werden kann. Zur Beobachtung sollte eine schwach leuchtende Taschenlampe genutzt werden. Viel Glück!