PFAS: Offener Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

04. Dezember 2024 | Chemie

Der BUND hat gemeinsam mit NGOs und Wissenschaftler*innen einen Offenen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben. Darin bitten wir sie, den PFAS-Beschränkungsvorschlag auf EU-Ebene zu unterstützen.

Die toxischen und langlebigen Eigenschaften von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) stellen eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Umwelt dar, weshalb ein umfassendes Verbot dieser Stoffgruppe unerlässlich ist.

Der von fünf Mitgliedsstaaten (inklusive Deutschland) ausgearbeitete Beschränkungsvorschlag sieht sinnvolle Übergangsregelungen für unverzichtbare Anwendungen vor, bei denen es noch keine alternativen Lösungen gibt – darunter solche im medizinischen Bereich sowie bei Technologien für die Energiewende. Dies zeigt, dass der Vorschlag sowohl ambitioniert als auch praktikabel ist.

Fluorpolymere nicht von Beschränkung ausnehmen

Die Forderung einiger Interessenverbände, Fluorpolymere von einer Beschränkung auszunehmen, können wir nicht nachvollziehen. Die potentiell geringen Risiken, die mit einigen Fluorpolymeren in der Gebrauchsphase beschrieben werden, sind angesichts der Risiken bei Produktion und Entsorgung kein Argument, Fluorpolymere von der Regulierung auszunehmen. 

Entwicklung von sicheren PFAS-Alternativen fördern

Um den Übergang zu einer PFAS-freien Zukunft zu ermöglichen, ist es von zentraler Bedeutung, dass die EU-Kommission einen klaren Kurs zeigt, der die Entwicklung von sicheren Alternativen zu PFAS fördert. Gleichzeitig braucht es einen Diskurs zur Zukunft und dem nachhaltigen Umbau des Chemiesektors, in den auch die Zivilgesellschaft einbezogen werden sollte. Dies wird auch helfen, den Ausstieg aus der Nutzung von PFAS transparent und gemeinschaftlich zu gestalten.

Den Offenen Brief haben 46 NGOs und über 40 Wissenschaftler*innen unterschrieben. In voller Länge können Sie den deutschen Brief hier lesen; den englischsprachigen Brief hier

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