Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland stellen auf ökologische Tierhaltung um.
Laut Landwirtschaftszählung gab es im vergangenen Jahr 17.300 entsprechende Höfe, eine Steigerung um 41 Prozent seit 2010. Der Öko-Anteil an der Gesamtzahl der Betriebe mit Tierhaltung stieg in der Zeit von sechs auf zehn Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das heißt: Jeder zehnte Hof erzeugt Bio-Fleisch – erstmal eine positive Entwicklung.
Die meisten Tiere leiden weiter unter qualvollen Haltungsbedingungen
Allerdings sind die ökologischen Höfe meist kleiner als konventionelle, was sich an den geringeren Tierbeständen zeigt. Das heißt, die meisten Tiere in Deutschland werden nach wie vor nicht artgerecht gehalten. Im Gegenteil: Nur acht Prozent der Rinder und fünf Prozent der Hühner in Deutschland werden nach ökologischen Gesichtspunkten gehalten.
Bei Schafen und Ziegen sind die jeweiligen Anteile mit 13 und 33 Prozent zwar höher, sie fallen aber wegen der geringen Anzahl der Tiere kaum ins Gewicht. Wenig verbreitet sind Öko-Schweine: Nicht einmal jedes einhundertste Tier darf hier ökologisch aufwachsen. Alle anderen Ferkel, Sauen und Eber leben häufig qualvoll und in Massentierhaltung.
Mehr Bio-Höfe für Deutschland
Dabei gäbe es Wege und Mittel das zu ändern: Die Politik muss Agrarsubventionen von der industriellen auf die ökologische Landwirtschaft umlenken. Für die Tierhaltung braucht es Bestandsobergrenzen, flächengebundene Tierhaltung und ein Verbot tierquälerischer Haltungsbedingungen.
Insgesamt wirtschaften in Deutschland 26.100 Agrarbetriebe ökologisch. Das ist seit 2010 eine Steigerung um 58 Prozent und entspricht einem runden Zehntel sämtlicher Betriebe – bei weitem noch nicht genug.