Im April ist Klaus-Dieter Maubach zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden des Stromkonzerns Uniper SE gewählt worden. Dem Kohlestromproduzenten gehört unter anderem auch das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen, das im Juni den Regelbetrieb aufnehmen soll.
In einem Offenen Brief hat der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt Klaus-Dieter Maubach gebeten, sich der Bedrohung unserer Gesellschaft durch die Folgen des Klimawandels anzunehmen. "Sie haben konkrete Handlungsmöglichkeiten, zu deren Nutzung wir Sie ermutigen möchten. So ist der schnelle, sozialverträgliche Ausstieg aus der Kohleverstromung essentiell", so Bandt.
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des BUND zeigt: Die Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 würde zu Mehremissionen von etwa 40 Millionen Tonnen CO2 führen – trotz zusätzlicher Abschaltungen. In einer Broschüre hat der BUND aufgezeigt, dass das Kraftwerk auch weitere Probleme mit sich bringt – für Klima, Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Überdies hat der BUND bislang erfolgreich gegen das Kraftwerk prozessiert. Drei weitere Klagen sind noch anhängig.
Auch die finnische Ministerin für Umwelt und Klimawandel, Krista Mikkonen, hat den Uniper-Besitzer Fortum jüngst via Twitter dazu aufgerufen, Datteln 4 nicht ans Netz zu bringen. Uniper gehört mittlerweile zu 69,5 Prozent dem finnischen Konzern Fortum, der selbst mehrheitlich in der Hand der finnischen Regierung ist. Klaus-Dieter Maubach ist nicht nur Vorsitzender des Uniper-Aufsichtsrates, sondern auch Mitglied des Fortum-Aufsichtsrates.
"Datteln 4 steht unter keinem guten Stern", stellt Bandt fest. "Es wäre ein gutes und wichtiges Signal, wenn Sie Ihre neuen Kompetenzen dazu nutzen würden, dass Ihr Konzern bereits jetzt von der Inbetriebnahme von Datteln 4 sowie von der gesamten Kohleverstromung Abstand nehmen würde."
Lesen Sie hier den Offenen Brief des BUND