Blume des Jahrs 2025: Das Sumpf-Blutauge – Schaurig schön und gefährdet

28. Oktober 2024 | Lebensräume, Klimawandel, Naturschutz, Wildbienen

Moore wirken mystisch und geheimnisvoll. So auch das Sumpf-Blutauge, welches nun zur „Blume des Jahres 2025“ gekürt wurde. Durch die Wahl einer gefährdeten Moorpflanze möchte die Loki Schmidt Stiftung auf das Thema Moore aufmerksam machen. Denn im Gegensatz zu vielen Halloween-Geschichten ist die Bedrohung der Moorlandschaften nicht nur zum Gruseln, sondern sehr real.

Ein Name wie Faust auf Auge: das Sumpf-Blutauge  (Cyrille Claudel)

Das Blutauge ist auf feuchte, nährstoffarme Standorte angewiesen, wie sie in Hoch- und Niedermooren vorkommen. Es zeigt von Mai bis August purpur-braune Blüten und lockt damit wilde Hummeln und Bienen an. Doch das Überleben des Sumpf-Blutauges (Comarum palustre) und vieler anderer Moor-Bewohner steht auf dem Spiel, wenn feuchte Landschaften weiter trockengelegt und intensiv genutzt wird.

Eine Pflanze, die Vögel „angelt“

Kurios: Die Früchte des kleinen Krautes bilden erdbeerähnliche Nüsse aus, die dank ihrer Hakenspitze im Gefieder von Wasservögeln hängenbleiben und so fortgetragen werden. Die Samen sind erstklassige Schwimmer und können bis zu 12 Monate an der Wasseroberfläche treiben, bis sie an einem neuen Wuchsort ankommen.

Moore sind besonders schützenswert

Moore sind einzigartige Lebensräume für spezialisierte Pflanzen und Tiere. Sie speichern außerdem Kohlenstoff und wirken so auf das Klima der Erde. Trotz ihrer Bedeutung sind diese Ökosysteme stark bedroht: Rund 95 Prozent der deutschen Moore gelten als zerstört, was bis heute zur Freisetzung klimaschädlicher Gase in enormen Größen beiträgt.

Aus Moorentwässerung und Torfnutzung aussteigen

Torfabbau ist Raubbau an Mooren. Langfristig muss es in Deutschland gelingen, auf torfhaltige Produkte zu verzichten. Der Schutz der restlichen Biotope reicht nicht aus – wir brauchen auch einen Stopp der Entwässerung von Mooren für landwirtschaftliche Nutzung und ein Programm zur Wiedervernässung von Feuchtgebieten. Dieser Landschaftswandel birgt auch Chancen – etwa durch Tourismus oder Nutzung von Paludikultur.

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