Welttag des Artenschutzes: Gartenschläfer in Not

28. Februar 2025 | Lebensräume, Naturschutz

Der Gartenschläfer kam ursprünglich in weiten Teilen Europas vor. Doch seine Bestände sinken dramatisch – vor allem in seinen natürlichen Lebensräumen.

Gartenschläfer Der Gartenschläfer ist eine stark gefährdete Art.  (Bild: Jiří Bohdal)

  • gefährdete Art 
  • besorgniserregende Verluste 
  • Projekt soll Bestände sichern

Anlässlich des Welttages des Artenschutzes am 3. März machen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Bilchexperten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) auf den Gartenschläfer aufmerksam. Das kleine Tier mit der charakteristischen Zorro-Maske zählt zu den gefährdeten Arten. Gartenschläfer kommen nur in Europa vor. Ihr Verbreitungsgebiet ist in den vergangenen 100 Jahren bedrohlich geschrumpft, seit 1970 mit zunehmenden Tempo.

Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) stuft den Gartenschläfer seit 2024 auf ihrer Roten Liste der gefährdeten Arten als „gefährdet“ ein. Vorher stand er auf der „Vorwarnliste“ – auch aufgrund mangelnder Daten zur tatsächlichen Verbreitung. Zur Neueinschätzung haben die Erkenntnisse aus dem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ maßgeblich beigetragen. Durch die erstmalige systematische Erfassung von Art und Lebensraum sowie mit Hilfe einer Online-Meldestelle konnten tausende Nachweise gesammelt werden. So entstand eine aktuelle Verbreitungskarte der bisher kaum erforschten Art in Deutschland. Die Karte zeigt, dass der Gartenschläfer zwischen 1970 und 2018 dramatische Verluste erlitten hat: Rund ein Drittel seines Verbreitungsgebietes hat die Art verloren.

Das gemeinsames Projekt von BUND, JLU und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung hilft, die restlichen Bestände des Gartenschläfers in weiten Teilen seines deutschen Verbreitungsgebietes zu sichern. Die entwickelten Schutzmaßnahmen wurden in einem Katalog zusammengestellt. Sie können als Vorbild für ähnliche Projekte in den Nachbarländern dienen.

Der Welttag des Artenschutzes wird seit 2013 jedes Jahr am 3. März begangen. Er erinnert an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens am 3. März 1973. Der Gedenktag soll auf die Bedeutung wildlebender Tier- und Pflanzenarten für den Menschen sowie auf den anhaltenden weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt aufmerksam machen.

Hintergrund: 

Der Gartenschläfer ist ein nachtaktiver Kleinsäuger und gehört wie der Siebenschläfer zu den Bilchen. Er ist eine sogenannte „Verantwortungsart“, weil Deutschland im Zentrum seines Verbreitungsgebietes in Europa liegt. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ (2018-2024) konnte die Verbreitung der Art erstmals genauer beschreiben und die genetischen Grundlagen sowie wichtige Erkenntnisse zu Biologie, Lebensräumen und Aktivitätsmustern der Art gewinnen. Diese Erkenntnisse sind Voraussetzung für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Mehr Informationen:

Kontakt:

  • Katrin Hüsken, Teamleitung Naturschutzgroßprojekte, Tel.: 030-27586481, E-Mail: katrin.huesken(at)bund.net
  • BUND-Pressestelle: Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak
    Tel.: +49 30 27586-497 | -531 | -109 |-425 
    presse(at)bund.net

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