Gartenschläfer im Haus: Was tun?

29. Januar 2025 | Lebensräume, Naturschutz

In Deutschland kommt der Gartenschläfer auch in Gärten vor. Da kann es passieren, dass er sich Zugang zum Haus verschafft. Wir erklären, was Sie tun können, wenn sich ein Gartenschläfer in Ihrem Haus niedergelassen hat.

Zwei Gartenschläfer machen Winterschlaf. Gartenschläfer sind von Oktober bis April im Winterschlaf.  (Bild: Kerstin Hinze/BUND)

Gartenschläfer leben gerne in der Nähe von Menschen und legen ihr Tages- oder Winterschlafquartier durchaus auch in Gebäuden, Rollladenkästen oder Wärmedämmungen an. Ist der Gartenschläfer einmal da, kommt er jährlich wieder, um seinen Nachwuchs großzuziehen oder den Winterschlaf im Haus zu verbringen.

So erkennen Sie den Gartenschläfer

Der Gartenschläfer ist fast ausschließlich nachtaktiv. Dann begibt er sich auf Nahrungssuche. Er hat eine auffällige schwarze Kopfzeichnung, die an eine Zorro-Maske erinnert. Sein Fell ist rotbraun-grau gefärbt, seine Flanken und die Unterseite sind weiß. Der Körper ist 12-17 Zentimeter lang; der Schwanz 10-14 Zentimeter. In Gebäuden macht sich der Gartenschläfer vor allem durch nächtliches Gepolter unter dem Dach und Fraß- und Kotspuren bemerkbar. Besonders im Frühling, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen und die Paarungszeit beginnt, sind die Gartenschläfer meist gut zu hören. Die Weibchen signalisieren durch lautes Pfeifen ihre Paarungsbereitschaft. Die Männchen streiten sich lautstark und werben mit Quieken, Pfeifen und Murmeln die ganze Nacht um die Weibchen. Gartenschläfer sind von Oktober bis April im Winterschlaf.

Das können Sie tun, wenn Sie einen Gartenschläfer im Haus haben

Gartenschläfer sind besonders geschützt. Es ist verboten, sie mutwillig zu beunruhigen, während der Fortpflanzungszeit (April-September) zu stören oder sie der Natur zu entnehmen. Wenn die Verunreinigung durch Gartenschläferkot extreme Ausmaße annimmt oder sensible Bereiche des Hauses wie die Isolierung oder Stromkabel betroffen sind, ist es manchmal nicht zu vermeiden, dass Gartenschläfer ausziehen müssen. Dann können Sie zunächst sanft versuchen, den Tieren den Keller oder Dachboden zu einem unbequemen Ort zu machen. Staubsaugen, Aufräumen oder Wischen mit etwas Essigessenz im Wischwasser mögen Gartenschläfer gar nicht. Auch stark riechende Substanzen wie ätherische Öle (Pfefferminze oder Eukalyptus) und Weihrauch mag der Gartenschläfer nicht. Stellen Sie kleine Schüsseln mit diesen Flüssigkeiten in die Nähe der Schlafplätze oder die Eintrittslöcher zum Gebäude.

Das alles hilft nicht – was Sie jetzt tun können

In seltenen Fällen, in denen Sie Gartenschläfer mit diesen Mitteln nicht zum Verlassen ihrer Rückzugsorte bringen können, versuchen Sie bitte nicht, die Tiere selbst zu fangen. Kontaktieren Sie die zuständige Untere Naturschutzbehörde oder das Umweltamt Ihrer kreisfreien Stadt. Das Fangen von besonders geschützten Arten muss genehmigt werden und darf nur durch geschultes Fachpersonal durchgeführt werden. Das Fachpersonal kann dann auch prüfen, wo Eingänge zum Gebäude sind, damit diese verschlossen werden können. Bitte verzichten Sie grundsätzlich auf Rattengift, Schneckenkorn oder andere giftige Substanzen. Das schädigt Tiere, Insekten, den Boden und das Grundwasser massiv.

So können Sie vorbeugen

Damit Gartenschläfer gar nicht erst in Ihr Haus einziehen, können Sie einiges vorbeugend tun:

  • Entfernen Sie alle Äste, die direkt ans Haus heran oder darüber ragen.
  • Versuchen Sie, potenzielle Zugänge, durch die sich kleine Nager zwängen können, zu verschließen.
  • Vermeiden Sie, dass die Gartenschläfer einfachen Zugang zu Vorräten haben.
  • Räumen Sie direkt am Haus angebrachte Vogelfütterungen weg. Damit lenken Sie Aufmerksamkeit der Tiere unnötig aufs Haus.
  • Je mehr geeignete Lebensräume Gartenschläfer im Umfeld von Häusern haben, desto seltener weichen sie auf Ersatz-Unterschlüpfe in Häusern aus. Gestalten Sie Ihren Garten abwechslungsreich und naturnah mit wilden Ecken, dichten Hecken und Sträuchern.
  • Bringen Sie in Ihrem Garten Nistkästen an. Damit schaffen Sie Ersatzquartiere für Gartenschläfer und unterstützen gleichzeitig den Schutz der seltenen Art.

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