Stifter Michael Otto besucht Förderprojekte des BUND-Auenzentrums zur Renaturierung von Auen entlang der Unteren Mittelelbe

11. Juli 2018 | Flüsse & Gewässer, Grünes Band

Lenzen/Elbe, 10. Juli 2018. Die wertvollen Auwälder renaturieren und den ökonomischen Wert intakter Auen für die Gesellschaft aufzeigen – das ist das Ziel von drei zukunftsweisenden Projekten an der Unteren Mittelelbe, die von der Umweltstiftung Michael Otto finanziell unterstützt werden. Der Stifter und Kuratoriumsvorsitzende Michael Otto informiert sich am heutigen Dienstag vor Ort über diese Projekte. "Die Entwicklung und der Schutz von naturnahen Auenlebensräumen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit unsere Flussauen ihre vielfältigen, wertvollen Ökosystemleistungen auch in Zukunft unter den wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen erbringen können, ist es unabdingbar, dass der Dialog mit allen beteiligten Akteuren zur Entwicklung und Erhaltung solcher Lebensräume zukünftig deutlich schneller vollzogen wird. Deshalb unterstützt meine Stiftung finanziell den Trägerverbund Burg Lenzen, der gemeinsam mit dem BUND in besonderer Weise zeigt, wie mit allen Stakeholdern die Renaturierung und der Schutz von Auenlandschaften vorangetrieben werden kann und somit deutschlandweit beispielgebend ist", betonte Michael Otto.

Im Mittelpunkt des Projektbesuches beim Trägerverbund Burg Lenzen stehen der neu angelegte Auwald im Burgpark, die "Deichrückverlegung Lenzener Elbtalaue" sowie das Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" in der Hohen Garbe. Es soll gezeigt werden, wie wichtig intakte Auen für die biologische Vielfalt sind. "Die Umweltstiftung Michael Otto ist ein langjähriger und wichtiger Partner des BUND-Auenzentrums bei der Umsetzung bundesweiter Pilotprojekte an der Elbe", sagte Jörg Nitsch, stellvertretender Vorsitzender des BUND. "Für uns ist besonders wertvoll, dass die Stiftung nicht nur die Renaturierung von Auwald fördert, sondern auch den konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten."

So steht der offene und transparente Dialog zwischen allen Akteuren im Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" im Fokus. Im Rahmen der so genannten Auenwerksatt unterstützt die Stiftung einen innovativen Ansatz für lokale Kommunikationsprozesse rund um die Revitalisierung der alten Hartholzaue "Hohe Garbe" in Sachsen-Anhalt. Dabei werden die Anwohner/-innen beispielsweise durch das gemeinsame Pflanzen von Bäumen in das Projekt einbezogen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt gefördert.

Die Besichtigungen führt die Vertreter/-innen der Landkreise und Biosphärenreservate sowie die Projektbeteiligten zuerst zur Deichrückverlegung "Lenzener Elbtalaue". Hier setzten der BUND und das Land Brandenburg die erste große Deichrückverlegung in Deutschland um. Dadurch stehen der Elbe nun wieder rund 420 Hektar mehr Überschwemmungsfläche zu Verfügung, die den Pegel vor Ort beim Hochwasser 2013 um fast 50 Zentimeter niedriger ausfallen ließen. Zudem sind wertvolle Auenlebensräume wie Feuchtwiesen, Flutrinnen und Auwälder entstanden. Hierbei hat die Umweltstiftung Michael Otto insbesondere die Entwicklung von Auwäldern maßgeblich finanziell unterstützt. Gefördert wurde das Projekt im Programm "chance.natur" durch das BMU.

Ein weiteres Projekt des BUND-Auenzentrums wurde im Park der Burg Lenzen besucht. Dort hat das Auenzentrum als Umsetzungspartner im Verbundvorhaben "MediAN - Mechanismen der Ökosystemdienstleistungen in Hartholz-Auwäldern" typische Baumarten der Hartholzaue wie Eichen, Ulmen, Eschen und Wildbirne gepflanzt. Dabei werden hier und an anderen Standorten innovative Pflanzverfahren entwickelt. So sollen langfristig die Anwachsraten von neuem Auwald erhöht werden. Neben dem Bundesforschungsministerium als Hauptmittelgeberfördert die Umweltstiftung Michael Otto insbesondere die Maßnahmenumsetzung und die Öffentlichkeitsarbeit. Die Federführung des Gesamtverbundvorhabens liegt bei der Universität Hamburg.

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