Protestmails an Verkehrsministerium übergeben. Über 29.000 fordern Verkaufsstopp grenzwertüberschreitender Diesel-Neuwagen

27. Juni 2017 | Mobilität

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute mehr als 29.000 an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gerichtete Protestbriefe einem Vertreter des Ministeriums übergeben. In den Briefen fordern die Unterzeichner den sofortigen Verkaufsstopp aller Diesel-Neuwagen, die ihre gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerte nicht auch im Betrieb auf der Straße einhalten. Der BUND übergab dem Ministeriumsvertreter zugleich die persönlichen Berichte von 2.200 unter den gesundheitsschädigenden Auswirkungen von Luftschadstoffen leidenden Menschen. Der Minister stand für eine persönliche Übergabe nicht zur Verfügung.

"Es ist schon unverfroren, wie Minister Dobrindt den Diesel-Abgasskandal seit fast zwei Jahren aussitzt, während tagtäglich Hunderttausende unter den Folgen leiden", sagte der BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg. "Gesundheitliche Schäden bei den Betroffenen scheinen Alexander Dobrindt ebenso gleichgültig zu sein wie die Untersuchungsergebnisse des eigenen Ministeriums. Auch dass Verbrauch und klimaschädliche CO2-Emissionen bei Diesel-Fahrzeugen und Benzinern durchschnittlich rund 40 Prozent höher sind als von den Herstellern behauptet, veranlasst Minister Dobrindt nicht zum Handeln. Jede Maßnahme, die bei den Autoherstellern zu zusätzlichen Kosten führen oder den Absatz einschränken könnte, scheut der Minister wie der Teufel das Weihwasser."

Hintergrund der Protestmail-Aktion des BUND ist die Tatsache, dass bis heute tagtäglich rund 3.500 fabrikneue Diesel-Pkw verkauft werden, die gegen die gesetzlichen Stickoxidgrenzwerte verstoßen. Der Bericht der Untersuchungskommission Volkswagen hat nachgewiesen, dass der Großteil der untersuchten Euro-6-Dieselautos auf der Straße deutlich mehr giftige Stickoxide ausstößt als erlaubt.

Pressekontakt

  • Jens Hilgenberg, BUND-Verkehrsexperte, Tel. (030) 2 75 86-467, Mobil: 01 51 / 56 31 33 02, jens.hilgenberg(at)bund.net, bzw. Annika Natus, BUND-Pressesprecherin, Tel. (030) 2 75 86-464, Fax: (030) 2 75 86-440, presse(at)bund.net

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