Kommentar zur heutigen Übergabe des Endberichtes des Abgas-Untersuchungsausschusses an den Parlamentspräsidenten Norbert Lammert

22. Juni 2017 | Mobilität

Zur Übergabe des Endberichtes des Abgas-Untersuchungsausschusses an den Parlamentspräsidenten sagte Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte beim BUND:

Kommentar zur heutigen Übergabe des Endberichtes des Abgas-Untersuchungsausschusses. Foto: Jörg Farys / BUND BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg  (Jörg Farys / BUND)

"Der Untersuchungsausschuss endet als Bettvor­le­ger vor Herrn Dobrindts Schlaf­couch. Der Verkehrsminister und die ganze Bundesre­gierung stellen sich tot.

Für sie kann nicht sein, was nicht sein darf. Massiv erhöhte Stick­oxid­werte bei Euro-5- und bei Euro-6-Pkw sind dem Kraftfahrtbundesamt seit über einem Jahr bekannt.

Die Untätigkeit der Regierungs­koali­tion belegt, dass ihr die Partikularinteressen der Autoindustrie wichtiger sind als der Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Dobrindt hat keine einzige der vorhandenen Lösungen auf den Weg gebracht, weder zur wirksamen Nach­rüstung noch zur Einführung der Blauen Umweltplakette.

Messungen des Kraftfahrt­bundes­am­tes belegen, dass selbst neue Diesel-Pkw Dreck­schleudern und damit Teil des Problems sind. Die sofortige Konsequenz aus dem blamablen Ergebnis des Untersu­chungsaus­schus­ses muss lauten: Das Kraftfahrtbundesamt muss den Verkauf aller neuen Euro-6-Diesel-Pkw stoppen, wenn sie gegen geltende Stickoxid-Grenzwerte verstoßen. Das ist der Fall, wenn sie im Realbetrieb mehr als 80 Milligramm Stickstoffdioxid pro Kilometer ausstoßen. Und das sind viele."

Ein entsprechender Antrag des BUND liegt dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg seit letztem November vor.

Pressekontakt

Jens Hilgenberg, BUND-Verkehrsexperte, jens.hilgenberg(at)bund.net, Mobil: 01 51 / 56 31 33 02 bzw. Annika Natus, BUND-Pressesprecherin, Tel. (030) 2 75 86-425; presse(at)bund.net

Zur Übersicht

BUND-Newsletter abonnieren!

BUND-Bestellkorb