"Wer angesichts des schleppenden Ausbaus der Windkraft und des nach wie vor bestehenden Solarkraftdeckels nach der vermeintlichen Wunderwaffe Wasserstoff ruft, der will die Energiewende nicht vorantreiben. Jetzt eine Wasserstoffstrategie in den Vordergrund zu rücken, wird eine tiefgreifende Transformation des Energiesystems verschleppen.
Es braucht vielmehr einen ambitionierten Ausbau der bestehenden erneuerbaren Energietechnologien. Dazu müssen die gegenwärtigen Hemmnisse, wie die pauschalen Abstandsregeln bei der Windenergie und der Solardeckel abgeschafft werden. Hier liegen die Gründe für das Schneckentempo von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
Wir brauchen einen klaren Auftrag für den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Nur so können die Energiewende gelingen und die in weite Ferne gerückten Klimaschutzziele erreicht werden. Wer dieses Problem ignoriert und stattdessen auf Wasserstoff als Lösung setzt, vollführt ein gefährliches Ablenkungsmanöver.
Wasserstoff wird sicher auch Teil der Energiewende sein und hat Einsatzmöglichkeiten in bestimmten Bereichen: etwa bei der Dekarbonisierung der Industrie. Um wirklich nachhaltig zu sein, muss er aber aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Und die muss es erstmal im Überfluss geben, damit man die Umwandlungsverluste, die bei der Erstellung von Wasserstoff entstehen, auffangen kann."
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- Pressekontakt: Oliver Powalla, BUND-Experte für Grünen Wasserstoff, Tel.: (030) 2 75 86-436, Mobil: 01 63/6 85 43 24, oliver.powalla(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel.: (030) 2 75 86-425/-531/-497/-464, presse(at)bund.net