Kommentar: Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien muss erhalten bleiben

25. Mai 2018

Die Pläne des Wirtschaftsministeriums, den Einspeisevorrang für erneuerbare Energien in Frage zu stellen, kommentierte BUND-Energieexperte Thorben Becker:

Thorben Becker BUND-Energieexperte Thorben Becker  (Sebastian Hennigs)

"Wer den Klimaschutz und die Energiewende in Deutschland voranbringen will, der darf den Einspeisevorrang für die erneuerbaren Energien nicht in Frage stellen, sondern muss ihn dringend stärken. Kohle und Atom müssen Platz für die Erneuerbaren machen – nicht andersherum! Wichtig ist, dass Deutschland möglichst schnell die gefährlichen Atomkraftwerke und die klimaschädlichen Kohlekraftwerke stilllegt, unter anderem auch deshalb, um Platz in den Leitungen für den Strom aus erneuerbaren Energien zu machen.

Denn es ist in Deutschland traurige Realität, dass Kohle- und Atomkraftwerke für den Export Strom produzieren und zur gleichen Zeit Windenergieanlagen wegen vermeintlicher Netzengpässe abgeschaltet werden. Selbst am Weihnachtswochenende 2017, als in Deutschland über längere Zeit ein Überangebot an Strom vorhanden war, das zu negativen Strompreisen führte, leisteten die Atomkraftwerke mindestens noch 5,5 Gigawatt. Ein ähnlicher Effekt war am 1. Mai 2018 zu beobachten. Bei einem Überangebot an erneuerbaren Energien werden Windenergieanlagen abgeregelt, während Kohle und vor allem Atomkraftwerke weiterlaufen. Dieses Vorgehen muss dringend beendet werden."

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