COP23: "Die Welt ist abhängig von fossilen Energien, sie muss auf Entzug" – Klarer Auftrag an alle Staaten bis zum nächsten Weltklimagipfel

17. November 2017 | Energiewende, Klimawandel, Kohle

Bonn/Berlin: Als eine "Konferenz der Trippelschritte beim Klimaschutz" hat der Vorsitzende des BUND, Hubert Weiger, die heute endende Weltklimakonferenz bewertet. "Die Regeln für die Überprüfung der nationalen Klimaschutzpläne sind sehr schwammig geworden. Noch vor der nächsten Klima­kon­ferenz in Katowice müssen sich Vorreiterstaaten dazu bekennen, ihre schwachen Klimaschutzpläne nachzubessern. Auch Deutschland läuft Gefahr, ohne entschiedene Maßnahmen, zu den Schmud­del­kindern zu gehören und muss deshalb aus der Kohleverstromung aussteigen", sagte der BUND-Vorsitzende.

Ein Misserfolg der COP23 sei, dass es noch immer keinen Fonds für die Bewältigung der milliarden­schweren Zerstörungen durch Stürme, Dürren und andere Folgen der Erderhitzung gebe. "Die ärmeren Staaten, die vom Klimawandel betroffen sind, stehen bei der Bewältigung der Schäden alleine. Die Hoffnung, dass unter der Präsidentschaft eines Inselstaates mehr für die betroffenen Länder erreicht wird, wurde enttäuscht", sagte der BUND-Vorsitzende.

Als Erfolg bewertet der BUND, dass es den Entwicklungsländern gelungen sei, die Industrieländer auf die Einhaltung ihrer Versprechen für mehr Klimaschutz in den nächsten drei Jahren zu verpflichten. Die Industriestaaten hätten hier in Bonn zugesichert, ihre Klimaschutzzusagen bis 2020 zu erfüllen und dies auch überprüfen zu lassen.

"Eine Kontrolle der Klimaschutzzusagen allein reicht nicht aus. Alle Staaten müssen ihre Klima­schutz­an­strengungen verstärken und schnell aus fossilen Energien aussteigen. Die Welt ist abhängig von fossilen Energien, sie muss auf Entzug. Es ist ein klarerer Auftrag an alle Staaten, bis zum nächsten Klimagipfel in Katowice den Ausstieg aus den Fossilen einzuleiten", sagte Weiger.

Die Kluft zwischen dem Pariser Klimaziel, die Erderwärmung  deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten und den tatsächlichen Gegenmaßnahmen sei nach wie vor riesig. Deutschland mache da keine Ausnahme. "Der Koalitionsvertrag der kommenden Bundesregierung muss einen sozial-ökologischen Ausstiegsplan für den Abschied von der Kohle bis 2030 enthalten", forderte Weiger.

Mehr Informationen

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb