Kurzfassung
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Der BUND hat zwölf der größten Garten- und Baumärkte befragt nach ihrem Angebot von Pestizidprodukten. Und dabei kam heraus, dass alle Märkte Produkte verkaufen, die als gefährlich einzustufen sind. Zum Beispiel, weil sie krebserregend sind. Nur zwei Märkte, nämlich Pflanzenkölle und Toom, haben von uns die grüne Bewertung, also den grünen Daumen erhalten. Das bedeutet, dass diese Unternehmen ihr Sortiment konsequent nach ökologischen Kriterien verändern, sie sind also auf einem guten Weg. Und das ist super, denn Gifte sind ja im Garten gar nicht notwendig. Wen das Thema pestizidfreies Gärtnern interessiert, der findet dazu jede Menge Infos im Internet und natürlich auch auf den Seiten des BUND.
Worum ging es dem BUND beim Ranking der Garten- und Baumärkte?
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Der BUND will Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Gefahren von Pestiziden aufmerksam machen und auf die Alternativen dazu. Die Baumärkte sollen ermutigt werden, Pestizidprodukte aus ihrem Sortiment zu nehmen und auf pestizidfreie Mittel zu setzen.
Also rund 150 Pestizidprodukte sind ja in Deutschland zugelassen für den Haus- und Kleingarten und viele davon beinhalten auch gefährliche Wirkstoffe. Die sind dann hochgiftig oder krebserregend oder schädlich für die Fruchtbarkeit. Und Pestizide werden im Haus und Kleingarten ja in der Nähe von Kindern ausgebracht oder von Schwangeren und älteren Menschen. Und natürlich landen sie dann auch in unserem Obst und Gemüse.
Nach welchen Kriterien wurde gefragt?
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Ja, der BUND hat bei der Baumarktabfrage gefragt, wie viele Pflanzenschutzmittel im Angebot sind, wie viele davon chemisch synthetische Wirkstoffe enthalten, wie viele Produkte es im Sortiment noch gibt mit hochgefährlichen Wirkstoffen und ob in den letzten Jahren auch schon mal Produkte eben wegen ihrer Gefährlichkeit auch ausgelistet wurden.
Was ist das Fazit der BUND-Baumarkt-Umfrage?
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Das Ergebnis der Umfrage ist, dass alle Märkte noch Produkte zur Bekämpfung von Unkraut und Insekten führen, die für Mensch und für Umwelt gefährlich sind. Aber es gibt auch deutliche Unterschiede zwischen den Märkten. Einige Vorreiter-Märkte, das sind zum Beispiel Toom und Pflanzenkölle, haben Glyphosat oder andere gefährliche Stoffe bereits ausgelistet.
Wie können die Bau- und Gartenmärkte hier mehr in die Verantwortung genommen werden?
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Aus unserer Sicht ist hier auch der Gesetzgeber gefragt. Der BUND fordert ein Verbot der Zulassung für chemisch-synthetische und für gefährliche Pestizide im Haus- und Kleingarten. Denn bei ungeschulten Privatpersonen ist die Fehlanwendung eher die Regel als die Ausnahme und Risiken für Mensch und Umwelt sind damit vorprogrammiert.
Haben Sie einen Rat für private Gärtner*innen?
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Also egal welches Problem ihr im Garten habt, ihr braucht zur Lösung keine Pestizide. Es gibt Unmengen von nicht-chemischen Alternativen.
Diese reichen vom altbekannten Jäten oder Mulchen über die Wahl von robusten, resistenten Sorten, Fruchtfolgen, Gründüngung und Mischkulturen bis hin zur Stärkung mit Pflanzenjauchen.
Ganz wichtig ist außerdem auch die Nützlingsförderung im Garten, denn für jedes Schadinsekt gibt es dann auch einen Gegenspieler. Wenn ihr also für die richtige Vielfalt im Garten sorgt, könnt ihr Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen, Schlupfwespen und Wildbienen anlocken, die dann wieder eure Blattläuse und Co vertilgen und dazu natürlich noch euer Obst und Gemüse bestäuben.
Hinweis
Das BUND-Material für Hörfunkbeiträge zum Thema finden Sie in nach Antworten unterteilten Einzel-Aufnahmen hier.
Weitere O-Töne des BUND können Sie als mp3-Datei herunterladen, bearbeiten und lizenzfrei für Medienberichte verwenden.
Mehr Informationen
- Pressemitteilung zur BUND-Umfrage
- Die BUND Baumarkt-Umfrage
- Petition für einen besseren Schutz von Mensch und Umwelt vor Pestiziden
- Publikation: Naturnahes Gärtnern: Ökologischer Pflanzenschutz
- BUND-Pestizid-Themenseite
Kontakt
- Kontakt: Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin
Mobil: +49 175-4487691
corinna.hoelzel(at)bund.net - BUND-Pressestelle: Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak
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