„Unkraut“ im Garten stehen lassen – TOP 5 der nützlichsten Wildkräuter

15. März 2024 | Wildbienen, Umweltgifte, Schmetterlinge, Naturschutz, Lebensräume

Seit Jahrzehnten spielt sich in unseren Gärten ein Kampf ab: Unkraut vs. Kulturpflanze. Es zeigt sich aber, dass Beikräuter oder Wildkräuter, wie wir sie gerne nennen, recht nützlich sind. Wir stellen Löwenzahn, Brennnessel und Klee einmal genauer vor.

Gewöhnlicher Hornklee. Der gewöhnliche Hornklee ist Nahrungsgrundlage für zahlreiche Insektenarten.  (Bild: Fotofreak75 / via canva.com)

Wildkräuter sind die Helden der Biodiversität. Denn viele Insektenarten sind auf spezielle Pflanzen angewiesen. Fehlt die Hauptnahrungsquelle, haben Bienen, Schmetterlinge und Hummeln es sehr schwer. Wilde Pflanzen ziehen die Vielfalt regelrecht an. Sie machen den eigenen Garten auch weniger anfällig für Schädlinge. Kontrolliertes Wachsenlassen lautet bei Beikräutern die Devise.

Viele als Unkraut bezeichnete Pflanzen lieben Nährstoffe. Sie sind an eine überdüngte Argralandschaft gut angepasst. Gehen Sie daher generell sparsam mit Dünger um. Wenn es dennoch zu viel wird, können Beikräuter durch Jäten oder Ausgraben zurückgedrängt werden. Meiden sie auf jeden Fall Herbizide oder andere Pestizide. Viele Kräuter können Sie nach der „Ernte“ sogar selbst verzehren. Und manchmal freut sich das eigene Haustier auch über frisches Grün.

TOP 5 der nützlichsten Unkräuter

Löwenzahn

Der Löwenzahn ist überall. Die Pflanze mit den vielen Namen (Kuhblume, Milchblume, Butterblume) ist eine der wichtigsten heimischen Futterpflanzen für Insekten. Über 70 einhiemische Arten von Wildbienen und Schwebfliegen ernähren sich vom Nektar. Und mehr als 60 verschiedene Schmetterlinge sind auf den Gemeinen Löwenzahn und seine Verwandten der Gattung Taraxacum angewiesen. Darüber hinaus ist er ein gutes Futter für Haustiere; Blätter, Wurzeln und Blüten sind auch für Menschen genießbar, wenn man es bitter mag. Sollte der Löwenzahn überhand nehmen, können Sie ihn durch Ausstechen der Pfahlwurzel entfernen. Achten Sie darauf, dass die „Pusteblumen“, also der Samenstand, rechtzeitig vor dem Flug entfernt wird.

Brennnessel

Brennnesseln sorgen oft für schmerzhafte Erfahrungen in der Kindheit. Schmetterlinge, wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral oder Landkärtchen lieben ihn, weil die Raupen reichlich Futter finden. Bekanntlich werden Brennnesseln als Heilpflanze eingesetzt. Brennnesseln sind sehr nährstoffreich und können als natürlicher Dünger genutzt werden. Junge Blätter und Samen werten den eigenen Salat als besondere Zutat auf oder lassen sich als Tee aufgießen. Ein Sud aus Brennnesseln stärkt die Abwehrkraft von Kulturpflanzen. Sollten Brennnesseln im Garten überhandnehmen, müssen Sie an die Wurzeln ran und alle Ausläufer entfernen.

Giersch

Den Girsch erkennt man an den großen, weißblühenden Dolden. Er ist bekannt für seine unterirdischen Ausläufer und kann sich damit ähnlich wie die Brennnessel flächig ausbreiten. Das Kraut dient als Futterpflanze für Schmetterlinge, wie den Dukatenfalter oder den Kleinen Eisvogel. Auch einige Wildbienen, z.B. Sandbienen, erfreuen sich an den Blüten. Girsch kann man ähnlich wie Petersilie in Smoothies oder Pesto verwenden. Auch Meerschweinchen und Kaninchen freuen sich über das saftige Grün.    

Klee

Klee, eine häufige Pflanze in Wiesen, Gärten und entlang von Wegen, bringt nicht nur Glück, wenn Sie vier Blätter entdecken. Besonders bemerkenswert ist, dass alle Arten von Klee gute Nahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge sind. Zum Beispiel ist Hornklee eine wichtige Nahrungsquelle für rund 60 Arten von Wildbienen, wie die Garten-Blattschneiderbiene, sowie für Schmetterlinge wie den Hauhechel-Bläuling. Er ist essbar und kann in Salaten, Tees und Smoothies verwendet werden. Durch die Knöllchenbakterien in den Wurzeln entzieht der Klee der Luft Stickstoff und reichert den Nährstoff im Boden an. Darüber hinaus eignet sich Klee hervorragend als Mulchmaterial und Bodenbedecker, wodurch er zur Gesundheit des Bodens beiträgt. Droht der Klee die eigene Wiese zu dominieren, hilft es, einmal umfangreich zu jäten.

Ackerwinde

Die Ackerwinde braucht zum Überleben nicht viel Wasser. Sie wächst an trockenen und sonnigen Standorten. Dabei ist sie eine wichtige Art für zahlreiche Wildbienen. Für die Kleine und Große Spiralhornbiene ist sie die Hauptpollenquelle. Auch Schmetterlinge, zum Beispiel der Windenschwärmer, Schwebfliegen und Käfer haben eine enge Beziehung zu der Kletterpflanze. Sie lockt damit viele Bestäuber und Nützlinge in den eigenen Garten. Und sie ist ein echtes Schmuckstück entlang von Mauern und Fassaden. Wird es zu viel, können Sie die Pflanzen oberflächlich entfernen.

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