Plastikfrei in der Dusche

25. März 2019 | Nachhaltigkeit, Suffizienz, Chemie, Ressourcen & Technik

Shampoo, Duschgel, Spülung, Rasierer, Rasierschaum und mehr sammeln sich in fast jeder Dusche an. Alle verpackt in Plastiktuben oder -dosen; und häufig mit Mikroplastik als Inhaltsstoff. Diese Anhäufung an potenziell gesundheitsschädlichen Produkten und umweltschädlichem Müll können Sie jedoch leicht umgehen.

Plastikfrei in der Dusche Einfach die Berge an Plastiktuben durch schöne Seifen und Gläser ersetzen.  (tashka2000 / fotolia.de)

Shampoo ohne Plastik

Das geliebte Shampoo aus der Tube weglassen und dafür das gewohnte Haargefühl verlieren? Für viele Menschen mag das abschreckend klingen. Dabei müssen Alternativen zum Flüssigshampoo in der Tube gar nicht so speziell sein. Neugierige können sich zum Beispiel mal mit Roggenmehl, Backpulver und Mineralerde aus Vulkanasche die Haare waschen – es gibt viele Menschen, die darauf schwören! Dafür mischen Sie diese Stoffe einfach mit Wasser zu einer Paste oder Brühe und lassen die Mixtur anschließend ca. zwei Minuten in ihr Haar einwirken. Auswaschen nicht vergessen – und zwar gründlich! Doch wer sich dies nicht vorstellen kann, ist auch mit der guten alten Seife bestens bedient.

Trocknet Seife das Haar aus?

Haarseife ohne Plastikverpackung findet sich in großer Auswahl in Bioläden, Unverpackt-Läden, in der Drogerie oder bei (Natur-) Kosmetikhändlern wie zum Beispiel "Lush". Dummerweise hinterlassen viele dieser Haarseifen einen seifigen Film oder trocknen das Haar aus.

Doch es gibt ein einfaches Mittel dagegen, welches für alle Haarseifen angewendet werden kann: Apfelessig! Klingt abgefahren, ist aber ganz simpel erklärbar. Apfelessig macht die Haare weich, vitalisiert und spült den überschüssigen Kalk aus. Er ist in Glasflaschen erhältlich und enthält natürlicherweise keine hormonellen Schadstoffe.

Inklusive Spülung? So einfach geht’s!

  • Reiben Sie die ausgewählte Haarseife ganz normal ein, lassen Sie sie aufschäumen und  waschen Sie die Seite wie bei normalem Shampoo aus.
  • Um alle Seifenreste zu entfernen und als Ersatz für eine Spülung kommt jetzt das Wundermittel zum Einsatz: Befüllen Sie nach dem Duschen eine Literflasche mit Wasser und einem Schuss Apfelessig und gießen Sie diese über die Haare – fertig ist die plastikfreie Haarwäsche!
  • Ob Sie den Apfelessig danach wieder aus den Haaren auswaschen oder ihn drin behalten, bleibt Ihnen überlassen. Am besten probieren Sie sich ein wenig aus – und schnell wird das Ungewohnte zu etwas ganz Normalem und Ihr Geldbeutel und Mülleimer freuen sich über die Entlastung.

Rasierer Unisex

Rasierer gibt es in allen möglichen Varianten. Besonders Frauenrasierer sind dabei häufig aus extra viel Plastik hergestellt. Diese Produkte sind jedoch meist nur eine Verbraucher*innenfalle – denn, ob man es glaubt oder nicht, Frauen können auch "Männerrasierer" benutzen. Hier finden sich auch schnell einige plastikfreie Modelle. Diese sind in der Erstinvestition zwar etwas teurer, jedoch auf lange Sicht sparsamer, da die Klingen länger halten und nur das Rasierblatt ausgetauscht werden muss.

Auch bei Rasierschaum und -pinsel ist der Plastikverzicht kein Problem! Rasierschaum gibt es als Rasierseife in plastikfreien Verpackungen zu kaufen. Und mit einem Rasierpinsel aus Holz oder Bambus ist das Set komplett.

Abschied vom alten Duschgel

Noch einfacher als bei der Shampoo-Umstellung ist es beim Duschgel: Die gute alte Körperseife gibt es natürlich ebenfalls ohne Plastikverpackung. Um möglichst klimaneutral zu bleiben, sollten Seifen auf Kokos- und Palmölbasis vermieden werden. Die traditionelle Aleppo-Seife aus Olivenöl oder Shampoo-Bars von Lush sind hier gute Beispiele. Obendrein halten feste Seifen auch viel länger als das flüssige Gel  – ein Stück Haarseife beispielsweise, welches für Körper und Haar verwendet wird, können Sie erfahrungsgemäß mindestens zwei Monate lang nutzen. Seifen sind somit nicht nur die umweltfreundlichere, sondern auch die kostengünstigere Variante. 

Ab in die Badewanne

In der Badewanne sollte es nicht schwerfallen, auf Plastik zu verzichten. Möchten Sie etwas Aromatisierendes? Dafür gibt es Aroma-Öle in kleinen Glasfläschchen. Möchten Sie Badesalz? Das gibt es auch in Pappe verpackt. Das klassische Meersalz, welches je nach Belieben auch mit Ölen kombiniert werden kann, ist als Badesalz perfekt geeignet. Kenner*innen schwören auf eine Mischung aus Meersalz und Natron (Kaisernatron aus der Backabteilung), um den Körper zu entgiften und die Haut weich zu erhalten.

Dieser Ökotipp stammt von Elisabeth Kuenen (Bundesfreiwillige im BUND-Digitalteam)

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