Liberalisierung der Wasserwirtschaft
Bereits 1995 warnte der BUND-AK Wasser – als erster in der Umweltbewegung – in seiner BUND-Position "Privatisierung - Nein danke!" davor, den Wassermarkt aus der öffentlichen Hand zu geben. Große Energie- und Wasserkonzerne versuchen immer wieder mit Unterstützung von Weltbank und Regierungen profitable Wasserversorger in aller Welt aufzukaufen und die Wasserversorgung der Profitmaximierung zu unterwerfen.
Der AK Wasser arbeitet in der AG Wasser "Forums Umwelt + Entwicklung" eng mit Umweltorganisationen und der Allianz Öffentlicher Wasserwerke (AÖW) zusammen. Gemeinsames Ziel ist, die Trinkwasserversorgung als Daseinsvorsorge zu sichern und die europaweit herausragende Wasserqualität zu schützen. Mit der ersten Europäischen Bürgerinitiative "right2water" und 1,7 Millionen Unterschriften gelang es, die EU-Pläne zur weiteren Liberalisierung zu stoppen.
Hormonaktive Substanzen
Nicht nur in der Fachwelt auf großes Interesse gestoßen ist unser Hintergrundpapier über "Hormonaktive Substanzen im Wasser". Diese sind z. B. in vielen Medikamenten, Industriechemikalien und Pestiziden enthalten, gelangen so in den Wasserkreislauf und gefährden Mensch und Natur. Ökotoxikologisch können die fatalen Folgen hormonaktiver Substanzen – etwa auf die Änderung des Geschlechterverhältnisses bei Fischen – belegt werden.
Gewässerschutz
Bäche, Flüsse und die sie umgebenden Auen bilden ein "ökologisches Rückgrat". Sie prägen unsere Landschaften und sind für die biologische Vernetzung außerordentlich wertvoll. Leider wurden der Zweckbestimmung "Wasserstraße" bislang alle anderen Belange – wie Naturschutz, Erholung, Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz – geopfert. Eine weitere Kanalisierung unserer Flüsse, die schon ökonomisch keinen Sinn mehr ergibt, wäre ökologisch gesehen ein Desaster.
Unsere letzten noch frei fließenden Gewässer und naturnahen Seen müssen erhalten und viele renaturiert bzw. therapiert werden.
Wasserrahmenrichtlinie
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie gilt seit dem 22.12.2000 und begleitet die Arbeit des AK in der Tat als "Rahmen" zur Durchsetzung von Natur- und Gewässerschutz. Über alle Verwaltungsgrenzen hinweg rückt sie die Einzugsgebiete der Flüsse in den Mittelpunkt. Sie gilt als zentrales Instrument für eine nachhaltige Nutzung der Oberflächengewässer und des Grundwassers und wird den Gewässerschutz in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich prägen. Ihr zentrales Ziel, der "Gute Zustand der Gewässer" bis zum Jahr 2015 wurde verfehlt. Das gleiche gilt für das Jahr 2021, dem Ende der ersten Fristverlängerung. Es wird deshalb in den Jahren bis 2027, der Frist für die letzte rechtlich mögliche Verlängerung, wesentlich darauf ankommen, "weitergehende Maßnahmen" durchzusetzen und den Druck auf die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu erhöhen.
Einladung zur Mitarbeit
Der Arbeitskreis Wasser steht engagierten BUND-Mitgliedern offen, die sich mit dem Schutz der Gewässer, und des Trinkwassers befassen wollen. Wir tagen viermal im Jahr, inklusive einer verlängerten Klausur-Tagung. Neben Diskussionen zur Gewässerpolitik und interessanten Exkursionen kommt der Spaß nicht zu kurz.
- Stellungnahme des BUND anlässlich der Anhörung gemäß Art. 14 WRRL zu den wichtigen Gewässerbewirtschaftungsfragen für die Bewirtschaftungsplanung 2021-2027 innerhalb der deutschen Flussgebiete bzw. Flussgebietsanteile vom 17.5.2020 (PDF)
- Antworten auf den Fragebogen der EU-Kommission hinsichtlich der gezielten NGO-Befragung bzgl. der WRRL-Review vom 29. März 2019 (PDF)
- Reviewprozess WRRL: Erläuterungen zur Expertenbefragung zu Grundwasserökosystemen und Kolmation (PDF)
- Antworten zur WRRL-Konsultation zu Grundwasserökosystemen und Kolmation (PDF)
- Antworten auf den Fragebogen "EU-weite Anhörung zum Fitness-Check der EG-Wasserrahmenrichtlinie", Teil 1 (PDF)
- Antworten auf den Fragebogen "EU-weite Anhörung zum Fitness-Check der EG-Wasserrahmenrichtlinie", Teil 2 (PDF)
- Brief an EU-Kommissar Vella zur Umsetzung der EU-Wasserrahmen- und Habitatrichtlinie in Europa vom 25. Februar 2019 (PDF)
- Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf (PDF)
- Stellungnahme zum Referentenentwurf "Verordnung zur Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung, zur Neufassung der Bundes-Bodenschutz. und Altlastenverordnung und zur Änderung der Deponieverordnung und der Gewerbeabfallverordnung" (Stand Februar 2016)
- Hormonaktive Substanzen im Wasser – Gefahr für Gewässer und Mensch (PDF)
- Hormonaktive Substanzen und Arzneimittel
- Legislative Action at the Beginning of the Life Cycle of Pharmaceuticals (Poster)
- www.ag-hafenlohrtal.de
- www.ikt-bayern.de
- www.bund-naturschutz.de